Wie war der Tatort?

Wie wird man Komparse im Tatort? Und wo wird aktuell gesucht?

Hier erfährst du, wie du als Komparse im Tatort oder im Polizeiruf 110 mitspielen kannst und für welche Folgen gerade Statisten gesucht werden.


Aktuelle Komparsengesuche

Tatort Stuttgart / Schwarzwald-Tatort: Komparsen und Kleindarsteller gesucht

Die Komparsenagentur S. Kiefer & M. Wiesler sucht im Auftrag des SWR für den Tatort aus Stuttgart und für den Tatort aus dem Schwarzwald neue Komparsinnen und Komparsen sowie Kleindarstellerinnen und Kleindarsteller. Der Termin und der genaue Ort für die nächsten Dreharbeiten stehen derzeitig noch nicht fest.

Wer aus Karlsruhe, Baden-Baden, Freiburg oder Umgebung kommt, kann sich aber mit zwei Fotos (Ganzkörper und Porträt) und unter Angabe seines Geburtsdatums, seines Wohnorts und seiner Mobilnummer per E-Mail bei der Agentur registrieren lassen:

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So wirst du Komparse im Tatort oder im Polizeiruf 110

Viele Fans träumen davon, einmal als Statist in der Krimireihe mitzuspielen – am liebsten gar als Leiche, als Augenzeuge oder in unmittelbarer Nähe zu ihren Lieblingskommissaren. Aber wie wird man eigentlich Komparse in einer Tatort- oder Polizeiruf-Produktion?
 
Der Tatort und der Polizeiruf werden von den Sendeanstalten der ARD in Auftrag gegeben – also vom NDR, WDR, RBB, Radio Bremen, MDR, HR, SR, SWR, BR, ORF und SRF. Doch auch wenn alle neuen Folgen sonntags um 20.15 Uhr laufen, gibt es weder eine bestimmte Produktionsfirma, die für alle Folgen gleichzeitig zuständig ist, noch eine zentrale Komparsenstelle. Wer es vor die Kamera schafft, ist von Sender zu Sender und von Produktionsfirma zu Produktionsfirma unterschiedlich. Auch unsere Redaktion kann leider keine Statistenrollen für Tatort- oder Polizeiruf-Produktionen vermitteln.
 
Nachfolgend zeigen wir dir aber vier Möglichkeiten, um eine der begehrten Komparsenrollen für die Krimireihen zu ergattern.
 
Mit etwas Glück kannst du Tatort-Kommissaren wie Freddy Schenk (Dietmar Bär) und Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) als Komparse am Set über die Schulter schauen.
Bild: WDR/Uwe Stratmann
 

1. In eine Kartei aufnehmen lassen

 
Wenn du in der Nähe einer Tatort- oder Polizeiruf-Stadt wohnst – zum Beispiel im Umkreis von Hamburg, München, Stuttgart, Köln oder Berlin – empfehlen wir dir, dich bei Filmproduktionsfirmen oder bei Agenturen für Komparsen und Kleindarsteller in deren Karteien aufnehmen zu lassen. Google dir die entsprechenden Firmen einfach zusammen. Wichtig ist: Nicht jeder Krimi entsteht in der Stadt, in der die Geschichte spielt. Die Tatort-Folgen aus Münster und Dortmund etwa werden zu großen Teilen in Köln gedreht, weil der WDR dort seinen Sitz hat.
 
In der Regel musst du in den Karteien nur einige Angaben wie deine Körpergröße, dein Alter, deine Kontaktdaten und ein aktuelles Foto von dir hinterlegen. Steht ein neuer Tatort, ein neuer Polizeiruf 110 oder ein anderer neuer Film in den Startlöchern, werden die in der Kartei hinterlegten Statistenprofile gesichtet und man greift vielleicht auf dich zurück. Eine Verpflichtung besteht dabei nicht – du kannst natürlich bei jeder Produktion selbst entscheiden, ob du dabei sein möchtest.
 
Die Komparsenrollen für den Münster-Tatort mit Frank Thiel (Axel Prahl) und Professor Boerne (Jan Josef Liefers) sind extrem begehrt – und entsprechend schwer zu kriegen.
Bild: WDR/Thomas Kost
 

2. Zu einem öffentlichen Casting gehen

 
Castings für Tatort- und Polizeiruf-Folgen gibt es zwar nicht sonderlich oft, aber du solltest die Augen trotzdem danach offenhalten. Die Sender, Produktionsfirmen, Komparsenagenturen und Besetzungsbüros informieren darüber in der Regel über ihre Webseiten, über ihre Auftritte in den sozialen Medien oder über entsprechende Beiträge in der Lokalpresse. Auch unsere Redaktion berichtet im Fall der Fälle zeitnah über die sozialen Medien.
 
Behalte die Seiten und Kanäle für deine Region also im Blick!
 
Gerade in kleineren Tatort-Städten gibt es häufiger Castings für Ortsansässige. Auch beim Mainzer Tatort mit Ellen Berlinger (Heike Makatsch) kamen Komparsen zum Einsatz.
Bild: SWR/Zieglerfilm
 

3. Auf ein Komparsengesuch antworten

 
Nicht immer laufen die Aufrufe der Sender, Produktionsfirmen und Agenturen über ein öffentliches Casting: Insbesondere, wenn der Drehstart der Tatort- oder Polizeiruf-Folge schon kurz bevorsteht und noch dringend Komparsen gebraucht werden, kannst du dich häufig auch per E-Mail oder ein Online-Formular für Statistenrollen bewerben. Oft suchen die Filmemacher dabei nach ganz spezifischen „Typen“ oder nach einer bestimmten Altersgruppe, so dass nicht jeder in die gesuchten Rollenprofile passt.
 
Die Angaben, die du bei deiner Bewerbung mitschicken musst, sind denen in den Karteien der Komparsenagenturen sehr ähnlich (vgl. Möglichkeit 1): In der Regel reicht die Angabe deiner Körpergröße, dein Alter und ein aktuelles Foto. Außerdem musst du für einen bestimmten Zeitraum der Dreharbeiten zur Verfügung stehen. Dieser Termin wird beim Gesuch meist kommuniziert.
 
Achtung: Häufig ist die Resonanz auf die kurzfristigen Ausschreibungen so riesig, dass sie vorzeitig wieder eingestellt werden, weil ausreichend Statisten gefunden wurden. Lass dir mit deiner Bewerbung also nicht allzu lang Zeit, sondern schick sie schnellstmöglich ab. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst!
 
Es muss nicht immer die Großstadt sein: Tatort-Folgen entstehen auch in Vororten und in ländlichen Regionen.
Bild: SWR/Martin Furch
 

4. Am Set vorbeischauen

 
Klingt verrückt, ist aber tatsächlich möglich: Wenn du von Tatort- oder Polizeiruf-Dreharbeiten in deiner Umgebung erfährst, dann schau einfach am Set vorbei. Da könntest du spontan gebraucht werden. Es kommt nicht selten vor, dass vor Ort auch Menschen aus dem Produktionsteam, Passanten oder Schaulustige als Komparsen einspringen, weil jemand anders kurzfristig ausgefallen ist oder noch mehr Statisten gebraucht werden als ursprünglich geplant. Du wirst zwar kaum für größere Einsätze vor der Kamera verpflichtet, kannst mit etwas Glück aber für ein paar Sekunden im Bild zu sehen sein.
 
Wichtig: Solltest du tatsächlich spontan als Komparse aushelfen, gib vor Ort deinen Namen und deine Adresse an und unterzeichne am besten direkt eine Erklärung, dass das gedrehte Filmmaterial mit dir auch verwendet werden darf. Das erleichtert der Produktionsfirma die Arbeit.
 
Tipp: Wann und wo aktuell Tatort-Dreharbeiten stattfinden, erfährst du in unserem Drehspiegel.

 

Gerade in größeren Tatort-Städten wie Dresden sprechen sich die Dreharbeiten schnell herum. Wer spontan am Set vorbeischaut, hat durchaus Chancen auf einen Kurzauftritt.
Bild: MDR/MadeFor/Hardy Spitz

Über das Dasein als Komparse

 
Komparse bei einem Tatort- oder Polizeiruf-Dreh zu sein, hört sich für viele romantischer an, als es ist: Am Set musst du vor allem warten, warten und nochmals warten. Meist verpflichtest du dich als Statist für mehrere Drehtage und musst dann den ganzen Tag auf Abruf zur Verfügung stehen, obwohl deine Filmszene wahrscheinlich nur wenige Sekunden dauert. Die meisten Szenen werden zudem mehrfach gedreht – das ist für die Filmcrew und für die Schauspieler Routine, für Komparsen aber mitunter ermüdend.
 
Immerhin: Du musst zwar deine Anreise sowie ggf. deine Unterkunft und deine Spesen selbst bezahlen, erhältst für deinen Einsatz vor der Kamera aber eine Aufwandsentschädigung und in der Regel auch ordentliche Verpflegung. Wie hoch die Entschädigung ist, wird dir vorher mitgeteilt – pro Tag sind es meist um die 100 Euro, die ggf. noch versteuert werden müssen. Das Catering vor Ort wird oft nach Schauspielern, Crew und Komparsen getrennt – ein kurzer Plausch oder ein Selfie mit den Darstellern ist in Drehpausen aber fast immer möglich. Während der Dreharbeiten solltest du sie aber auf keinen Fall ansprechen, um sie nicht in Konzentrationsphasen zu stören.
 
Dass du am Ende wirklich im Tatort oder im Polizeiruf 110 zu sehen bist, ist im Übrigen keineswegs garantiert: Meist wird deutlich mehr Filmmaterial produziert, als für den fertigen Krimi nötig ist. Nicht selten werden in der Postproduktion gleich ganze Szenen gestrichen. Wenn du Pech hast, wirst du also einfach aus dem Film geschnitten oder standest in einer Einstellung vor der Kamera, die in der finalen Fassung des Krimis gar nicht verwendet wird.
 
Lesenswerte Erfahrungsberichte von Komparsen haben zuletzt etwa die Badische Zeitung im Nachklapp zum Schwarzwald-Tatort Unten im Tal, die Frankfurter Neue Presse bei den Dreharbeiten zum Hessen-Tatort Murot und das 1000-jährige Reich oder der Saarländische Rundfunk am Rande des Drehs von Das Ende der Nacht veröffentlicht.