Interview mit Dietmar Bär

„Ich wünsche mir, dass man wieder mehr von Freddy Schenks Familie sieht. Allerdings muss es intelligent im Drehbuch versteckt werden.“

Bild: WDR/Markus Tedeskino
3. März 2016. Er spielt im Kölner Tatort seit 1997 Hauptkommissar Freddy Schenk und zählt zu den beliebtesten Ermittlern der Krimireihe: Wir trafen Schauspieler Dietmar Bär am Rande der Dreharbeiten zum Tatort Durchgedreht und sprachen mit ihm über die berühmte Wurstbraterei am Rheinufer, ein mögliches Gastspiel von Bastian Pastewka und den neuen Tatort-Assistenten Tobias Reisser.


WwdT: Beginnen wir mit den Fragen, die unsere Leser auf unserer Facebook-Seite eingereicht haben. Was halten Sie von den neueren Tatort-Teams wie Nick Tschiller und Co.?

Bär: Ich äußere mich ziemlich selten über andere Teams. Das ist vielleicht „en vogue“ an anderen Stellen in der Republik, aber nicht bei uns. Ich freue mich über jeden neuen Arbeitsplatz als Schauspieler.

WwdT: Stichwort Arbeitsplatz – würden Sie auch gerne mal einen Bösewicht spielen?

Bär: Ja, das passiert auch immer wieder – meistens am Theater. Nur weil man Tatort-Kommissar ist, heißt das ja nicht, dass man nichts anderes macht.

Dietmar Bär ist auch als Hörbuchsprecher tätig.
Foto: SWR/Conny Fischer/Hörverlag

WwdT: Inspiriert von der Pastewka-Folge „Der Kommissar“ – wird Bastian Pastewka auch mal in einem Kölner Tatort mitspielen?

Bär: Ich würde mich darüber freuen. Die Frage sollte man direkt an den WDR senden, da die über die Drehbücher entscheiden. Ich würde mich jedenfalls sehr freuen, wenn der Bastian mitspielen würde!

WwdT: Es gab bereits norddeutsche Tatort-Folgen nach Vorlagen von Henning Mankell (z.B. Borowski und der vierte Mann, Anm. d. Red.). Sie sind die Stimme der Håkan Nesser-Hörbücher. Was halten Sie von der Idee, eine seiner Geschichten als Vorbild für einen Kölner Tatort zu nehmen?

Bär: Der Kieler Tatort spielt ja am Grenzbereich Deutschland/Skandinavien. Man müsste Håkan fragen, ob er eine Idee hätte. Mit seinem letzten Buch Elf Tage in Berlin hat er es geografisch schon etwas weiter geschafft. Man müsste ihm mal anbieten, nach Köln zu kommen, um zu recherchieren – oder wir machen einen Trip nach Schweden. Die Idee ist toll!

WwdT: Der Tatort Durchgedreht handelt von einer Familie. Was wünschen Sie sich in Zukunft für das Privatleben von Freddy Schenk?

Bär: Ich wünsche mir, dass man wieder mehr von Schenks Familie sieht. Allerdings muss es intelligent im Drehbuch versteckt werden.

Am Set von „Tatort: Durchgedreht“.
Bild: Katrin Mertens

WwdT: Was ist eigentlich aus der Currywurstbude geworden?

Bär: Die kann man demnächst wieder sehen. Wir haben sie ausgebuddelt. Es gibt sie noch!

WwdT: Ein Wiedersehen in naher Zukunft?

Bär: In diesem Film sind wir wieder da. Wir hatten am Kölner Rheinufer, wo die Bude immer steht, lange Zeit eine Baustelle. Daher war es schwierig, dort zu drehen. Aber diesmal konnten wir sie wieder einsetzen.

WwdT: Das wird sicher viele Fans freuen. Zum ersten Mal könnte dann auch der neue Assistent Tobias Reisser mit an der Bude stehen. Wie steht Schenk zu ihm? Am Anfang ging es ja hoch her.

Bär: Eigentlich ging es gar nicht so hoch her zwischen den beiden. Schenk war der Erste, der Tobias verstanden hat. Es kommt immer darauf an, wie gut die Leistung des Assistenten ist und wie sein Charakter in die Fälle eingebaut wird. Aber im aktuellen Fall läuft alles glatt. Und mit unserem jungen Kollegen Patrick Abozen sind wir sowieso sehr glücklich.

 Interview: Katrin Mertens