Steffi Kühnert, die seit 2017 im Freiburger Tatort die Kripo-Chefin Cornelia Harms spielt, hat die Krimireihe auf eigenen Wunsch verlassen. Hier erfährst du die Hintergründe.
Ihr letzter Schwarzwald-Tatort war für die Freiburger Kripo-Chefin Cornelia Harms (Steffi Kühnert) zugleich ihr persönlichster: Der im September 2020 ausgestrahlte Tatort Rebland erzählt vom Schicksal der alleinstehenden Radiomoderatorin Beate Schmidbauer (Victoria Trauttmansdorff), die gut mit Harms befreundet ist und nach einer Feier auf dem nächtlichen Nachhauseweg brutal vergewaltigt wird.
Der sechste Schwarzwald-Tatort war zugleich auch der letzte, in dem Steffi Kühnert an der Seite der beiden Hauptdarsteller Eva Löbau und Hans-Jochen Wagner in ihrer Rolle als Kripo-Chefin zu sehen war: Wie der SWR unserer Redaktion auf Anfrage bestätigt hat, wird die Schauspielerin zukünftig nicht mehr im Krimi aus dem Südwesten zu sehen sein.
Die Hintergründe des Ausstiegs
Bereits die Drehstart-Meldungen zu den danach ausgestrahlten Tatort-Folgen Was wir erben und Saras Geständnis ließen aufhorchen: In beiden Pressemitteilungen des SWR wird Steffi Kühnert, die 800 Kilometer entfernt von Freiburg in Berlin lebt und seit dem ersten Schwarzwald-Tatort Goldbach zum Stammensemble im Breisgau zählt, nicht mehr erwähnt.
Der Grund für ihren Ausstieg ist schlichtweg die fehlende Zeit: Die Schauspielerin, die in den vergangenen Jahren nicht nur im Schwarzwald-Tatort, sondern auch in erfolgreichen Fernsehfilmen und Kinoproduktionen wie Die Frau, die sich traut oder Halt auf freier Strecke zu sehen war, tanzt auf zu vielen Hochzeiten, als dass sie die Dreharbeiten in Baden-Württemberg weiterhin unterbekäme.
Seit 2017 arbeitet die gebürtige Ost-Berlinerin, die bis zur Wiedervereinigung vorwiegend auf der Theaterbühne zu sehen war, auch als Regisseurin am Mecklenburgischen Staatstheater in Schwerin und am Hans Otto Theater in Potsdam. Darüber hinaus hat sie seit 2009 eine Professur für Schauspiel an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch, an der sie in den 80er Jahren selbst studierte.
Kühnert ersetzte einst Harald Schmidt
Steffi Kühnerts Tatort-Engagement für den SWR begann unter durchaus kuriosen Umständen: Bereits im Dezember 2015 hatte der Sender Eva Löbau und Hans-Jochen Wagner als neue Tatort-Kommissare sowie den früheren Late-Night-Talker Harald Schmidt für die Rolle als Kriminaloberrat Gernot Schöllhammer präsentiert. Schmidt war fest für die Rolle als Vorgesetzter von Franziska Tobler und Friedemann Berg eingeplant, sagte im Februar 2017 drei Wochen vor Drehstart allerdings ab.
Kühnert sprang mit ihrer Rolle als Kripo-Chefin Cornelia Harms kurzfristig ein und war in den Jahren danach in fünf von sechs Tatort-Folgen aus dem Schwarzwald dabei. Lediglich in Jan Bonnys Skandal-Tatort Ich hab im Traum geweinet, der während der Karnevalszeit 2020 bei großen Teilen des Publikums aufgrund der drastischen Nackt- und Gewaltdarstellungen für Empörung sorgte, setzte Kühnert einmalig aus.
Ob der Südwestrundfunk eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger im Freiburger Polizeipräsidium installiert, ist aktuell nicht bekannt – im Schwarzwald-Tatort Ad Acta wird die vakante Leitung des Dezernats aber erstmalig intensiv diskutiert.