Bild: WDR/Bavaria Fiction GmbH/Thomas Kost

Wann kommt der nächste Tatort aus Münster?

Hier erfährst du, wann die ARD den nächsten neuen Münster-Tatort mit Frank Thiel (Axel Prahl) und Professor Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers) sendet – und was gerade gedreht wird.


Der letzte neue Tatort mit Hauptkommissar Frank Thiel (Axel Prahl) und Professor Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers) hieß Man stirbt nur zweimal und lief am 15. Dezember 2024: Die beiden Ermittler müssen in dieser Krimikomödie den Tod eines Rechtsanwalts aufklären, der in einer exotisch eingerichteten Villa von einem Speer einer Steinskulptur durchbohrt wurde und offenbar in einen Versicherungsbetrug involviert war.

Uns hat der Tatort aus Münster nach langer Zeit endlich einmal wieder zum Lachen gebracht und auch als Krimi überzeugt – unser Kritiker gab dem Fall trotz einiger Logiklöcher gute 7 von 10 Punkten. Auch beim Publikum überwogen die positiven Rückmeldungen deutlich. Die Einschaltquote fiel mit „nur“ 11,52 Millionen Menschen für Münster-Verhältnisse eher schwach aus, war aber dennoch die zweitbeste Tatort-Reichweite des Jahres 2024.

Wie geht es nun in Münster weiter?

Im September 2024 fiel unter Regie von Isa Prahl, die 2020 bereits den Kölner Tatort Gefangen inszenierte, die erste Klappe zu einem neuen Münster-Tatort mit dem Arbeitstitel Ich gestehe. Später wurde der Film in Fiderallala umbenannt. Das Drehbuch stammt von Regine Bielefeldt, die bereits die Geschichten zu MagicMom und Unter Gärtnern schrieb. Thiel und Boerne ermitteln nach einer Party in der medizinischen Fakultät, auf der sie selbst mitgefeiert haben. Ein Student ist an einer rätselhaften Stichverletzung gestorben. Er hatte Zugang zur Uni-Wohnungsbörse, einer heiß begehrten Anlaufstelle für Studierende auf der Suche nach bezahlbarem Wohnraum. Im Verlauf der Ermittlungen taucht das Team tief ins Universitätsleben ein, ehe Boerne schließlich ein wegweisendes Experiment durchführt und Licht ins Dunkel bringt. Der Termin für die TV-Premiere von Fiderallala steht bereits fest: Das Erste zeigt ihn am Sonntag, 6. April 2025 um 20.15 Uhr. Seine Vorpremiere feiert er am 2. April um 19 Uhr im Cineplex Münster.

Fiderallala ist zugleich der vorletzte Tatort mit Staatsanwältin Wilhelmine Klemm: Schauspielerin Mechthild Großmann, die seit 2002 und ihrem Debüt in Der dunkle Fleck zum festen Figurenensemble in Münster zählt, gab im August 2024 ihren Abschied aus der Krimireihe bekannt. Über ihren Abschied berichten wir auf dieser Sonderseite: → Tatort aus Münster: Mechthild Großmann steigt aus

Ihr letzter Fall wird seit Mitte März 2025 gedreht und voraussichtlich Ende 2025 ausgestrahlt. Er heißt Die Erfindung des Rades: Das Drehbuch stammt aus der Feder von Thorsten Wettcke, Regie führt Till Franzen – in identischer Rolle waren die beiden Filmemacher bereits beim vorletzten Münster-Tatort Der Mann, der in den Dschungel fiel aktiv. In diesem Tatort stellt eine traditionsreiche Fahrradmanufaktur aus Münster ihr bahnbrechendes neues „First Bike“ vor – doch als das Geheimnis um das wundersame Fahrrad vor zahlreichen geladenen Gästen, darunter Boerne, gelüftet werden soll, liegt stattdessen eine tiefgefrorene Leiche in der Kiste. Während Thiel auf zahlreiche Verwandte mit Tatmotiv im Umfeld des Opfers stößt, kommt Professor Boerne einem unglaublichen Familiengeheimnis auf die Spur. Staatsanwältin Klemm wiederum zeigt ein ungewöhnlich ausgeprägtes Interesse an dem Fall…

Andere Abschiede als der von Mechthild Großmann zeichnen sich im Münster-Tatort momentan nicht ab – die Einschaltquoten sind schließlich immer noch überragend. Hauptdarsteller Jan Josef Liefers betonte im Januar 2024 am Rande es 48. Deutschen Filmballs auch, dass es den Münster-Tatort „auf jeden Fall noch ein paar Jährchen geben“ werde. Der Tag werde kommen, an dem sie aufhören – entweder aus eigenem Antrieb oder, weil sie „aufgehört werden“.

Im März 2024 legten Prahl und Liefers in der WDR-Talkshow „Kölner Treff“ nach: Die beiden Hauptdarsteller wollen weitermachen, solange sie Spaß haben, das Publikum sie sehen will und solange Autoren Geschichten für sie erfinden können. Liefers wörtlich: „Man muss aufhören und den Stecker ziehen, wenn’s am schönsten ist. Aber wann ist es am schönsten? Schwer zu sagen auf den Wegen. Solange es immer noch schön ist, kann es ja immer noch ein bisschen schöner werden. Es gibt kein Datum. Wir machen das gerne weiter, solange unser Publikum Spaß hat und wir. Und den Autoren auch immer noch genug einfällt, das ist ja auch nicht einfach, machen wir es noch eine Weile.“ 

Christine Urspruch äußerte sich im selben Monat ebenfalls zum einem Ende des Münster-Tatorts – und hat für ihre Figur sogar schon einen Abschied im Kopf. Im Gespräch mit IPPEN.MEDIA sagte sie: „Ich würde mit Hawaiihemd und Sonnenbrille wie ‚Magnum‘ in der Serie aus den 80ern in einen Sportwagen hüpfen und lächelnd davon fahren!“ 

Auch nach der Bekanntgabe von Mechthild Großmanns Abschied äußerten sich Jan Josef Liefers und Axel Prahl im August 2024 gegenüber einer großen deutschen Boulevardzeitung zur Zukunft des Münster-Tatorts: „Axel und ich machen es wie Benjamin Guggenheim. Wir helfen allen in die Rettungsboote, ziehen uns unsere Smokings an und gehen mit der Titanic und einem guten Whiskey in der Hand unter.“ Und Prahl ergänzte: „So lange die Musik läuft, ist die Party nicht zu Ende. Und wir pfeifen noch sehr fröhlich. Aber noch lange nicht aus dem letzten Loch.“

Im Januar 2023 hatte Hauptdarsteller Axel Prahl demselben Blatt ein Interview gegeben, in dessen Nachklapp fleißig über das Ende der Tatort-Folgen aus Münster spekuliert wurde. Hinter den Kulissen gäbe es angeblich das Codewort „GTM 50“, das für „Goldene Tatort Münster 50“ stehe. Die Produktion wolle sicherstellen, dass Thiel und Boerne die 50 Folgen vollmachen. Bei zwei neuen Folgen pro Jahr hieße das, dass der letzte Münster-Tatort mit Axel Prahl und Jan Josef Liefers 2026 ausgestrahlt würde. Wann die beiden tatsächlich aufhören, ist angesichts der erstklassigen Einschaltquoten allerdings offen.

Der nächste TV-Termin für den Münster-Tatort:

Fiderallala
Sonntag, 6. April 2025, 20.15 Uhr, Das Erste

Die Erfindung des Rades (letzter Tatort mit Mechthild Großmann)
voraussichtlich Ende 2025

Über den Münster-Tatort

Hauptkommissar Frank Thiel (Axel Prahl) und Professor Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers) feierten im Jahr 2022 ihr 20-jähriges Tatort-Jubiläum und sind momentan das mit Abstand beliebteste Ermittlerteam der öffentlich-rechtlichen Krimireihe.

Das dokumentieren vor allem die überragenden Einschaltquoten: Während Boerne und Thiel bei der Filmkritik einen schweren Stand haben und sich deutliche Abnutzungserscheinungen des humorvollen Tatort-Konzepts nicht leugnen lassen, spielen die Münsteraner in Sachen Zuschauerinteresse nach wie vor in ihrer eigenen Liga. Neue Folgen der Publikumslieblinge locken meist über 12 Millionen Zuschauer vor den Fernseher – ihr bisheriger Rekord ist der Tatort Fangschuss von 2017, der bei seiner TV-Premiere im Jahr 2017 sogar über 14 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von fast 40 Prozent erreichte. Auch die häufigen Wiederholungen der heiteren Krimikomödien aus Westfalen suchen im Hinblick auf die Einschaltquoten ihresgleichen.

Nicht von ungefähr zählen Axel Prahl und Jan Josef Liefers damit auch zu den am besten verdienenden Tatort-Darstellern: Wenngleich keine offiziellen Zahlen kommuniziert werden, sollen Liefers und Prahl rund 100.000 Euro Gage pro Folge erhalten, während die anderen Schauspielerinnen und Schauspieler im Münster-Tatort nur mit einem Bruchteil dessen entlohnt werden. In ähnlich hohen Gehaltssphären schwebt im Tatort – glaubt man entsprechenden Medienberichten – nur Maria Furtwängler, die seit 2002 als Charlotte Lindholm in Niedersachsen ermittelt.

Der WDR setzt seit dem in der Tonalität fast revolutionären Münster-Erstling Der dunkle Fleck von 2002 nicht von ungefähr stets auf dasselbe Stammpersonal: Während der eitle Professor Boerne in der Rechtsmedizin von seiner kleinwüchsigen Assistentin Silke „Alberich“ Haller (Christine Urspruch) unterstützt wird und regelmäßig Witze auf ihre Kosten reißt, ermittelt der leidenschaftliche Radfahrer Thiel, der zugleich Boernes Mieter ist, gemeinsam mit Nadeshda Krusenstern (Friederike Kempter). Zudem kann er sich immer auf die Fahrdienste seines dauerkiffenden „Vaddern“ Herbert Thiel (Claus Dieter Clausnitzer) verlassen, der als Taxifahrer arbeitet. Beide berichten an die kettenrauchende Staatsanwältin Wilhelmine Klemm (Mechthild Großmann).

Im Jahr 2019 kam erstmalig neues Leben in das eingespielte Figurenkonstrukt dieser beispiellosen Erfolgsära: Im Tatort Spieglein, Spieglein wurde Schauspielerin Friederike Kempter aufgrund einer Babypause einmalig von Björn Meyer in seiner Rolle als Assistent Mirko Schrader vertreten. Wenig später folgte ihr Ausstieg aus der Krimireihe: Kempters beliebte Figur Nadeshda Krusenstern wurde im umstrittenen Impro-Tatort Das Team von 2020 ermordet und war einige Monate später im großartigen Tatort Limbus noch einmal in einer letzten Abschiedsszene zu sehen (weitere Informationen). Aus dem einmaligen Elternzeitvertreter ist daher ihr Nachfolger geworden: Mirko Schrader zählt nun zum festen Ensemble in Münster und rückte in der Krimikomödie Rhythm and Love von 2021 erstmalig stärker in den Blickpunkt. 2025 ist dann Mechthild Großmann letztmalig im Münster-Tatort zu sehen (weitere Informationen).