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Kinderland

Folge: 834 | 8. April 2012 | Sender: MDR | Regie: Thomas Jauch

Bild: MDR/Junghans

So war der Tatort:

Von der Idee her zunächst mal nicht ganz neu.

Schließlich gab es die Tatort-Kooperation zwischen Leipzig und Köln bereits zweimal: Im Jahr 2000, als das Quartett in Leipzig – bestehend aus Max Ballauf (Klaus J. Behrendt), Freddy Schenk (Dietmar Bär), Kain (Bernd Michael Lade) und Bruno Ehrlicher (Peter Sodann) – zunächst gemeinsam in Sachsen auf Mörderfang ging und zwei Jahre später zu einem nicht minder sehenswerten Rückspiel in Köln zusammenfand.

Als gute Entscheidung der Drehbuchautoren erweist sich jene, die Neuauflage des Quartetts auch diesmal wieder paarweise auf Tuchfühlung gehen zu lassen: Über den subtilen Flirt zwischen Eva Saalfeld (Simone Thomalla) und Freddy Schenk, bei dem Thomalla auf die zuverlässige Wirkung ihrer dunklen Augen zurückgreift, darf ebenso herzhaft geschmunzelt werden wie über die schmerzhafte erste Begegnung der „harten Hunde“ Andreas Keppler (Martin Wuttke) und Max Ballauf und deren späteren verkrampften Abschied.

Dem Straßenkind-Milieu, dessen Protagonisten in ihren Punk-Outfits seltsam kostümiert wirken, gewinnen die Filmemacher hingegen wenig Neues ab: Allenfalls der schmierige Olaf Dürer (Sebastian Weber), der den jugendlichen Ausreißerinnen gegen entsprechende Dienstleistungen ein Dach über den Kopf anbietet, erweitert die soziale Problematik um einen bis dato weniger beleuchteten Aspekt.

Dass die Spannungskurve über die gesamten eineinhalb Stunden meist gegen den Nullpunkt tendiert, ist angesichts der doppelt so langen Spieldauer des als Zweiteiler angelegten Krimis zwar nicht überraschend, mit der direkt folgenden Fortsetzung am Ostermontag (Ihr Kinderlein kommet) allein aber nur bedingt zu entschuldigen.

Bewertung: 5/10


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