Bild: BR/Hager Moss Film GmbH/Hendrik Heiden

Wann kommt der nächste Franken-Tatort?

Hier erfährst du, wann die ARD den nächsten neuen Franken-Tatort mit Felix Voss (Fabian Hinrichs) sendet – und was gerade gedreht wird.


Der letzte Franken-Tatort mit Felix Voss (Fabian Hinrichs) und Paula Ringelhahn (Dagmar Manzel) hieß Trotzdem und wurde am 6. Oktober 2024 ausgestrahlt: Ringelhahn und Voss müssen darin den Tod eines Mannes aufklären, der von seinem Balkon gestoßen und offenbar für eine frühere Straftat nicht verurteilt wurde.

Uns hat das schwermütige Krimidrama, in dem Dagmar Manzel das letzte Mal in ihrer Rolle als Hauptkommissarin Paula Ringelhahn zu sehen war, überzeugt: Unser Kritiker vergab 7 von 10 Punkten. Vom Fernsehpublikum erntete der „Dadord“ sehr gemischtes Feedback, viele der knapp 8 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer störten sich zudem an einer irritierenden Nacktszene auf der Zielgeraden des Films.

Wie geht es nun in Franken weiter?

Im November 2024 fiel in Nürnberg die erste Klappe zum elften Franken-Tatort mit dem Arbeitstitel Ich sehe dich: In diesem Krimi, der vor dem Drehstart den Arbeitstitel Nie wieder trug, ermittelt Felix Voss erstmalig ohne seine langjährige Partnerin Paula Ringelhahn. Dieser „Dadord“ wird – so wie zuletzt Trotzdem – von Max Färberböck arrangiert, der auf dem Regiestuhl von Danny Rosness unterstützt wird und gemeinsam mit Catharina Schuchmann auch das Drehbuch schrieb. Wie die Frankenschau bereits im Juni 2024 berichtete, sah sich Färberböck im Vorfeld einige Drehorte an. Im Film wird in einer Flussaue bei Nürnberg ein skelettierter Leichnam eines seit zwei Jahren vermissten Fahrradhändlers entdeckt, dessen Leben Felix Voss mit Unterstützung von Wanda Goldwasser (Eli Wasserscheid) akribisch analysiert. Unterstützt wird er von seinem neuen Fahrer Fred (Sigi Zimmerschied). Gedreht wurde unter anderem in der Nürnberger Sebalduskirche. Laut BR soll der Tatort im Herbst 2025 ausgestrahlt werden.

Die Nachfolge von Dagmar Manzel ist aktuell noch vakant. Der Bayerische Rundfunk will diese „in Ruhe entscheiden und zu gegebener Zeit bekannt gegeben“, wie uns der Sender im Oktober 2024 mitteilte. Stellung bezog der BR auch zu einer zweiten Anfrage: Bereits zweimal im „Dadord“ gefehlt hat Matthias Egersdörfer, der in Nürnberg den Spurensicherungsleiter Michael Schatz spielt und bereits in Hochamt für Toni nicht dabei war. Ausgestiegen ist der Schauspieler und Comedian allerdings nicht: „Grundsätzlich bleibt Matthias Egersdörfer Teil des fränkischen Casts und kommt, je nach Drehbuch und zeitlicher Verfügbarkeit, wieder zum Einsatz. Im elften Fall für Team Franken nimmt sich die SpuSi-Leitung ‚Schatz‘ weiterhin eine Auszeit vom Berufsalltag bei der Polizei, aber wir freuen uns auf seine Rückkehr!“ In Trotzdem wurde die neue Figur Esmeralda Schmuck (Lisa Sophie Kusz) bei der „SpuSi“ eingeführt; in Ich sehe dich ist sie ebenfalls mit von der Partie.

Auch Fabian Hinrichs dürfte dem Format noch eine Weile erhalten bleiben: Wenngleich der Hauptdarsteller im Oktober 2024 in einem Interview bei T-Online überraschend offene Kritik an den Tatort-Folgen Das Recht, sich zu sorgen und Am Ende geht man nackt übte, hegt er noch keine Abschiedsgedanken. „Ich liebe es“, sagte Hinrichs ebenfalls im Oktober 2024 in einem vielzitierten dpa-Interview. Für die Nachfolge seiner ausgeschiedenen Kollegin Dagmar Manzel hat er keinen konkreten Wunsch: „Ich kann mir vieles vorstellen. Mir ist das erst mal wurscht, ob es Mann, Frau, jung, alt oder auch niemand ist“, so Hinrichs. Wichtig sei, welche filmische Welt erzeugt werde.

Der nächste TV-Termin für den Franken-Tatort:

Ich sehe dich
voraussichtlich im Herbst 2025

Über den Franken-Tatort

Weil der Bayerische Rundfunk (BR) bekanntlich auch den Münchner Tatort zur Krimireihe beisteuert und sonntags zudem einen Münchner Polizeiruf 110 ins Rennen um die Gunst der Zuschauer schickt, wird pro Kalenderjahr nur ein neuer „Dadord“ in Auftrag gegeben. Das Interesse des Publikums an diesem Format ist in den vergangenen Jahren spürbar gesunken: Erreichte der erste Franken-Tatort Der Himmel ist ein Platz auf Erden noch überragende 12,1 Millionen Zuschauer, fielen die Einschaltquoten danach in den deutlich siebenstelligen Bereich.

Auch beim BR schien die anfängliche Euphorie über die Jahre nachzulassen: Einen eigens ins Leben gerufenen Blog zum Franken-Tatort ließ der Sender schon nach den ersten Fällen wieder einstellen. Auch mit dem vielbeschworenen Lokalkolorit, das zu Beginn sehr viele Franken vor die Fernseher gelockt hatte, war es bei genauerer Betrachtung nicht so weit her, wie es vorab kommuniziert wurde – letztlich blieben die Schauplätze bis auf einige Ausnahmen doch ziemlich austauschbar.

Gleiches gilt für die fränkischen Kriminalisten, denen die Redaktion und die Drehbuchautoren in den Krimis aus Nordbayern nur ein Mindestmaß an persönlichem Profil und Privatleben einräumen: Das Ermittlerquintett um die zwei Hauptermittler Felix Voss (Fabian Hinrichs) und Paula Ringelhahn (Dagmar Manzel) wird komplettiert von ihren Kollegen Wanda Goldwasser (Eli Wasserscheid) und Sebastian Fleischer (Andreas Leopold Schadt) sowie dem Rechtsmediziner Michael Schatz (Matthias Egersdörfer), der zugleich den ausgeprägtesten Dialekt im Franken-Tatort spricht. Schadt gab im Juni 2022 seinen Ausstieg bekannt. Dagmar Manzel geht im Jahr 2024.

Auf dem Regiestuhl saß bei den bisherigen Fällen häufig ein und derselbe Filmemacher: Der Tatort Warum von 2022 war bereits der vierte Franken-Tatort, bei dem Max Färberböck Regie führt. Neben der fünften Folge Die Nacht gehört dir inszenierte der bayrische Filmemacher auch den ersten Franken-Tatort Der Himmel ist ein Platz auf Erdenvon 2015 sowie den vierten Franken-Tatort Ich töte niemand von 2018. Färberböck zeichnet darüber hinaus auch für die Münchner Tatort-Folgen Mia san jetz da wo’s weh tut und Am Ende des Flurs verantwortlich.

Etwas mehr Abwechslung als auf dem Regiestuhl herrscht beim „Dadord“ im Hinblick auf den jeweiligen Schauplatz: Voss, Ringelhahn & Co. ermittelten in den vergangenen Jahren nicht nur in ihrer Heimatstadt Nürnberg, sondern auch in vielen anderen fränkischen Städten. So spielte der zweite Franken-Tatort Das Recht, sich zu sorgen in Würzburg, der Nachfolger Am Ende geht man nackt in einer Bamberger Flüchtlingsunterkunft und der fünfte Franken-Tatort Ein Tag wie jeder andere bei den Richard-Wagner-Festspielen in Bayreuth. Besonders bei diesem Krimi war die Stadt als Kulisse dann auch wirklich unverwechselbar.