Folge: 1154 | 24. Januar 2021 | Sender: NDR | Regie: Lars Henning
Bild: NDR/Christine Schroeder
So war der Tatort:
Inselromantisch.
Nachdem Bundespolizist Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring) mit Ex-Kollegin Katharina Lorenz (Petra Schmidt-Schaller) bereits 2013 in Mord auf Langeoog auf der flächenmäßig achtgrößten Nordseeinsel ermitteln durfte, verschlägt es ihn diesmal mit seiner neuen Partnerin Julia Grosz (Franziska Weisz) auf die sechstgrößte: nach Norderney.
Beim NDR haben Ausflüge an die Nordseeküste Tradition: Zuletzt reisten die LKA-Kollegen Tschiller und Gümer 2020 in Tschill Out nach Neuwerk, der Kieler Tatort Borowski und das Land zwischen den Meeren spielte 2017 auf dem fiktiven Eiland Suunholt – und die musizierenden Hamburger Kommissare Stoever und Brockmöller mussten 2001 bei ihrem letzten Einsatz den Tod vor Scharhörn aufklären.
Tödliche Flut erinnert in seiner Grundausrichtung aber eher an die Tatort-Folgen mit der niedersächsischen LKA-Ermittlerin Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler), die seit ihrem Dienstantritt in Lastrumer Mischungregelmäßig aus der Großstadt Hannover in die Provinz abkommandiert wurde: Auf dem Land ticken die Uhren noch anders – und auf der Insel ticken sie anders als auf dem Festland.
Diese Erfahrung machen auch Falke und Grosz, als sie nach einem beunruhigenden Anruf von Falkes Ex-Affäre Imke Leopold (Franziska Hartmann) nach Norderney übersetzen: Die impulsive Journalistin wurde nachts in ihrem Haus überfallen. Am nächsten Morgen findet man die Leiche eines Anwalts, der im Immobiliensektor tätig war – was ziemlich praktisch ist, denn so haben die Bundespolizisten gleich einen Grund zum Dableiben. Vor Ort sind sie auf die Unterstützung von Polizeichef Recker (Christoph Tomanek) angewiesen, der sich – auch das kennen wir gut aus den Lindholm-Fällen – nicht gerade als große Hilfe erweist.
GROSZ:
Haben Sie wertvolles Insiderwissen, das Sie mit uns teilen können? Einen Anfangsverdacht, ’ne Idee?
RECKER:
Ehrlich gesagt: keine Ahnung. Wir hatten hier seit zwanzig Jahren keinen Mord.
Wenn gleich drei Leute an einem Drehbuch mitgeschrieben haben, dann ist das selten ein gutes Zeichen: Laut Vorspann hat Tatort-Debütant David Sandreuter eine Idee der deutlich erfahreneren Arne Nolting und Jan Martin Scharf zu Papier gebracht, die zuletzt den feinen Kölner Tatort Weiter, immer weiter konzipierten – doch das Ergebnis ist kein großer Wurf.
Tödliche Flut ist vielmehr der schwächste Falke-Tatort nach dem missglückten Zombie-Krimi Böser Boden – und das liegt nicht allein daran, dass der einfallslose Filmtitel bereits als Spoiler auf das künstlich überhöhte, ja fast unfreiwillig komische Finale im Wattenmeer gewertet werden kann, das mit seinen logischen Lücken wohl der größte Schwachpunkt dieses Krimis ist.
Doch auch schon in den Anfangsminuten hat man das Gefühl, dass die Filmemacher Falke eine halbgare Lovestory andichten wollen, um die noch ein Kriminalfall gestrickt werden muss: Dass seine Partnerin Grosz, die von Imkes Schicksal nicht persönlich betroffen ist, ihn überhaupt nach Norderney begleitet, wirkt wenig schlüssig, die Nummer um lukrative Immobiliengeschäfte in der Folge reichlich dünn. Hier ein bisschen Insel-Gentrifizierung, dort korrupte Politiker wie Stadtrat Lohmann (Jonas Hien) oder Bürgermeister Wilts (Veit Stübner, früher als Kriminalrat Wiegand im Berliner Tatort zu sehen) – da fehlt einfach die Substanz. Der tote Anwalt wird praktisch gar nicht beleuchtet.
Dadurch gestaltet sich der Kriminalfall wenig dynamisch und ziemlich blutleer, und auch aus dem rauen Nordsee-Setting, das in der kalten Nebensaison eine bedrückende Tristesse ausstrahlt, mögen die Filmemacher kaum erzählerischen Mehrwert zu generieren. Über Land und Leute erfahren wir wenig, über das halbe Dutzend an Nebenfiguren auch nicht – der labilen Surflehrerin Maike Gerdes (Katharina Behrens, Borowski und der Fluch der weißen Möwe) schenkt das Drehbuch ebenso geringe Aufmerksamkeit wie ihrem Mann, dem aufbrausenden Bauunternehmer Jan Gerdes (Oliver Bröcker, Durchgedreht).
Und so dreht sich im 1154. Tatort unter Regie von Lars Henning (Der Turm) alles um Falkes Ex-Liebhaberin, die undurchsichtige Imke: Franziska Hartmann (Ich hab im Traum geweinet) mimt die obsessiv-schizoide Einsiedler-Journalistin kantig und charismatisch, doch eine Sympathieträgerin oder Identifikationsfigur ist Imke mit ihrer anstrengenden Art nie. Ihr falsches Spiel in diesem spannungsarmen Krimi ist früh zu durchschauen, die Handlung jederzeit vorhersehbar. Viel wird über sie und auch mit ihr geredet, denn sie darf bei den Ermittlungen ja ständig dabei sein – aber wer sie wirklich ist, erfahren wir nicht.
Ich habe lange nicht mehr einen so miesen Krimi gesehen und dieser Tatort war besonders schlecht. Die Sprache sehr verwaschen. Den Hauptdarstellern sollte mal ein intensives Sprachtraining angeraten werden. Fatal finde ich auch, dass in der Presse die Einschaltquoten als toll angezeigt werden. Ich denke, die meisten haben schnell wieder abgeschaltet. ich auch.Mein Mann hätte gesagt: Geistiger Dünnsch….
Immer wieder der gleiche Psycho-Schrott, bei dem einer der Ermittler Opfer, Täter oder was auch immer kennt. Story zumeist absurd und an den Haaren herbeigezogen. Wenn man es nicht kann, bitte sein lassen, extern zukaufen und dafür Gebühren senken.
Mediale Dankbarkeit haben die Künstler dieser Tödlichen Flu(ch)t durchaus verdient. Psychodrama trifft menschliches Dasein im Kern. Wer es uncool findet, verdrängt vielleicht gern diese Seite an sich. Jeder Kriminalfall versucht, Menschen aufzuklären über das, was diese wirklich getan haben
Die absolute Katastrophe… Null habdlung, völlig undurchsichtig und ein Ende bei dem man merkte dass dem Autor nichts mehr eingefallen ist… So schlecht waren der tatort lange nicht mehr… Zeitverschwendung hoch zehn��
Melancholischer, ruhiger Tatort. Es muss nicht immer Testosteronübersteigerte Til Schweigerballerei sein. Die Lanschaftsaufnahme waren toll und die Musik dazu passend. Die Journalistin Imke Leopold wird in ihrer inneren Zerrissenheit auf ihrem selbstzerstörerischen Trip hervorragend gespielt. Guter Tatort.
Vieles unrealistisch. Wie soll der Einbrecher durch die eingeschlagene Scheibe gekommen sein. Stand noch alles davor. Hat sich keiner gefragt. Schlechte polizeiarbeit, wenn man vor dritten alles offen bespricht.
Haengt der Schlüssel tatsächlich direkt an den Handschellen?
Habe schon interessante Filme gesehen.
Die Tatort-Serien werden immer seltsamer. Schauen Sie doch mal über den Tellerand nach England oder Schweden. Da können Sie lernen, wie man einen Krimi spannend gestaltet.
Warum müssen immer alle auf die Filmqualität in anderen Ländern verweisen, wenn sie einen deutschen Film nicht gut fanden? Dass die Deutschen es auch können, beweisen viele Tatorte. Außerdem wird nicht in Betracht gezogen, wie sehr sich das Budget da teilweise unterscheidet. Schlechte Filme gibt es zudem überall und es kann sowieso nicht alles allen gefallen.
Langweilig, ich verstehe die posiven Kritiken überhaupt nicht und wär fast eingeschlafen. Ich hab letzten Endes nur wegen der guten Schauspieler weitergeguckt
Geht´s noch schlimmer?????
Unrealistisch , langweilig da kann dem Zuschauer nur in den öffentlichen zugemutet werden.
Schade es wäre die Chanse gewesen mit dem Serientod im Wattenmeer
Aber es fügt sich ein Schwachsinns Tatort an den anderen.Schwache Folgen gibts immer mal aber das Niveau geht in den letzten Jahren immer weiter runter.
Immer wieder wollen sie die Skandinavier imitieren scheitern kläglich ausser beim Borowski und da hats der Henning Mankell geschrieben.
Lichtblick sind noch die Wiener, Nürnberger und die ein oder anderen Foge aus München und Köln. Wenn Münster nicht deine Schreiber in den lebenslangen Lockdown schickt sollte auch hier der Stecker gezogen werden.Liefers beweist im ZDF das er es besser kann. Gerade die ZDF Montagskrimis zeigen das es besser geht
Aufgrund der faden, vorhersehbaren Story und des völlig übertriebenen, realitätsfernen und auch kitschigen Finales hat mich dieser Krimi leider nicht überzeugt. Die Charaktere sind ausnahmslos recht flach und klischeebeladen, sogar die düstere Insel wirkt irgendwie künstlich. Die Auflösung ist von Anfang an zumindest zu erahnen. Auch die Hauptfigur, die in einer Tour lügt, vermag trotz des charismatischen Spiels der Darstellerin nicht zu überzeugen. Die aufgedeckten Bestechungen werden auch viel zu oberflächlich behandelt.
Etwas Gutes kann ich diesem Film einfach nicht abgewinnen und vergebe daher nur 2/10 Punkte.
unfassbar langweilig, hat das Etikett "Tatort" wahrlich nicht verdient. Ob sich die Macher solch erbärmlicher "Filme" des volkswirtschaftlichen Schadens an Zeitverschwendung von Millionen von Zuschauern bewusst sind ? ( angenommen 3 Millionen Zuschauer à 90 min : … vergeuden 187.500 Tage …. was hätte man da Tolles anstellen können ?)
AV schrieb: „… was hätte man da Tolles anstellen können ?“
Ja, warum haben Sie nicht?
„Volkswirtschaftlicher Schaden“ ist nun wirklich weit hergeholt und nicht mal im Ansatz ein Argument. Ich fand den Tatort übrigens auch schwach. Aber ich lese eben auch manchmal ein Buch zu Ende, das mir nicht gefällt — das gehört zum Leben.
Wie man auf die Idee kommen kann, dass jeder Fernsehfilm für einen Grimme-Preis in Frage kommen muss, entzieht sich meinem Verständnis.
Ich finde es schön, dass Sie so einsichtig sind. Die meisten Menschen verlangen jede Woche einen Tatort, der voll und ganz ihrem Geschmack entspricht. Dass das einfach nicht möglich ist, weil sich Geschmäcker unterscheiden, beachten sie nicht und regen sich grundlos auf. Ich fand den Krimi auch sehr schwach, aber ich bin sicher, dass bald wieder ein Tatort nach meinem Geschmack kommen wird. Viele Kritiken beschreiben den Tatort übrigens als gelungen.
Das mit dem "Volkswirtschaftlichen Schaden" war wahrscheinlich nicht so ganz ernst gemeint und konnte mir sogar einen Lacher entlocken.
Einer der schlechtesten Tatorte die ich je gesehen habe.Außerdem wurde nur genuschelt, man konnte kaum etwas verstehen. Die Hintergrundmusik war extrem zu laut.
So ein lahmer Tatort , bald braucht man wirklich nicht mehr einschalten! Jeden Sonntag so seltsame Krimis , wirklich zum Einschlafen , entweder Klamauk oder Psycho Handlung .
Hab den Film grade in der Mediathek angesehen – als Fan von Falke eine herbe Enttäuschung.
Was ich aber überhaupt nicht verstanden habe: Wieso war Imke tot? Sie war doch mit den Handschellen an Falke gehangen und er hat ja auch überlebt. Ich verstehe es einfach nicht…
So ein lahmer Tatort, kann man sich wirklich nicht mehr geben. Schade das die Tatorte neuerdings so schwach sind , entweder Klamauk oder Psycho Handlung .
Tatort – Tödliche Flut
mit Wotan Wilke Mohring (T. Falke)
wie bewertet man wohl einen Film, der einem 1,5 Stunden Lebenszeit geraubt hat. Eine nymphomanische und offensichtlich auch noch schizoide, psychopathische, leise vor sich hinsummende Person, dominiert diesen Tatort total und stellt sich natürlich zum Schluss völlig überraschend als Täterin heraus.
Im Gegensatz zu vielen anderen Tatort-Folgen ein absoluter Reinfall
Einen so schlechten Tatort habe schon lange nicht mehr gesehen.
Wer so einen Mist sendet der sollte zu Rechenschaft gezogen werden. Werde mir in nächster Zeit doch lieber CORONA Sendungen anschauen. Die sind zwar auch nicht besser,aber noch interessanter.
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