Folge: 1203 | 6. Juni 2022 | Sender: MDR | Regie: Anne Zohra Berrached
Bild: MDR/MadeFor/Hardy Spitz
So war der Tatort:
Feierlich.
Denn eigentlich ist alles angerichtet für die große Geburtstagsparty der Dresdner Oberkommissarin Karin Gorniak (Karin Hanczewski), die mit ihrer Kollegin Leonie Winkler (Cornelia Gröschel) gerade zur Feier abdüsen will: Das Party-Outfit ist übergeschmissen, das Auto mit Alkohol vollgeladen – nur das Diensthandy, das ist noch nicht abgeschaltet. Und so kommt es, wie es im Tatort kommen muss: Die Feier ist vorbei, bevor sie angefangen hat. Kripochef Peter Michael Schnabel (Martin Brambach) ruft aufgeregt an und zitiert die beiden auf Drängen des Staatsanwalts zu einem mutmaßlichen Tatort.
Das kalte Haus – das ist nicht nur der Titel dieses Krimis, sondern wohl auch der Schauplatz eines Verbrechens. Gorniak und Winkler, immer noch in Partygarderobe, tasten sich zum Auftakt dieser packenden Tatort-Folge im Dunkeln durch die prunkvolle Villa des reichen Firmenchefs Simon Fischer (Christian Bayer). Im Schlafzimmer finden sie das Blut seiner verschwundenen Ehefrau Kathrin (Amelie Kiefer, Stau). Ein elektrisierender, etwas effekthascherischer Auftakt mit Jump-Scares und Horroranleihen, der mit seinem bedrohlichen Setting Erinnerungen an den vielgelobten Adrenalintrip Das Nest von 2018 erinnert – und der dem genannten Tatort-Highlight aus Dresden spannungstechnisch in nichts nachsteht. Dieses Genre beherrscht der oft düstere Tatort aus Sachsen hervorragend (vgl. Parasomnia).
Erst mit dem Eintreffen von Spurensicherung und Schnabel, der auf dem Weg zur Villa den flüchtigen Fischer fast über den Haufen fährt, beruhigt sich das Geschehen – was freilich nicht heißt, dass der cholerische Kripochef ein Ruhepol dieses Krimis wäre. Vielmehr geht Schnabel, so kennen wir ihn, auf Knopfdruck an die Decke, als Gorniaks Kolleginnen und Kollegen die Arbeit um Mitternacht Arbeit sein lassen und ihr ein spontanes Geburtstagsständchen halten.
SCHNABEL:
Wollen wir noch einen Kuchen essen? Ein paar Kerzen auspusten? IHR SEID DOCH NICHT GANZ DICHT! DAS IST EIN TATORT!
SPUSI-KOLLEGIN:
Aber die hat doch Geburtstag.
SCHNABEL: JA, ABER NICHT HIER! RAUS!
Regisseurin Anne Zohra Berrached (Der Fall Holdt), die mit Christoph Busche (Rettung so nah) auch das Drehbuch zum Film geschrieben hat, inszenierte bereits den acht Tage zuvor ausgestrahlten, vieldisktutierten Bremer Tatort Liebeswut. Der kam ähnlich finster daher und zeigte eindrucksvoll, wie hervorragend Berrached das Thrillermetier beherrscht: Die Spannungskurve rutscht auch in Das kalte Haus nie in den Keller. Etwas Leerlauf schleicht sich nur im Mittelteil ein, als die Kripo Gorniaks Geburtstag erneut zelebriert und sich Vorzeige-Chauvinist Schnabel gegenüber der kuchenbackenden Polizistin Eva Kriegler (Nadja Stübiger) zu einem seltenen Kompliment für eine Frau hinreißen lässt.
Dieser Moment kommt nicht von ungefähr, denn Berrached scheint es ein Anliegen zu sein, wichtige Themen wie Femizid und häusliche Gewalt im Krimikorsett in die Prime-Time zu hieven. Das spiegelt sie auch in Gorniaks Kindheit und gestaltet sich bisweilen wenig elegant: Neben dem im Tatort häufig zu beobachtenden, hier erneut ärgerlichen Bashing zweier Klischee-Juristen verliert sich der Krimi stellenweise in zähen Mann-Frau-Debatten, die den Erzählfluss empfindlich stören. Diese Erörterungen wirken sehr künstlich und bemüht – und haben bei aller gut gemeinten Absicht schon zu Zeiten von Winklers Vorgängerin Henni Sieland (Alwara Höfels) eher schlecht als recht funktioniert.
Und da ist ein zweites Manko, das die Klasse und den Unterhaltungswert der ansonsten so starken Dresdner Tatort-Folge schmälert: Neben dem dringend tatverdächtigen, auffallend dünnhäutigen Ekelpaket Simon Fischer gibt es mit der zugeknöpften Beate Lindweg (Katharina Behrens, Tödliche Flut) nur noch eine zweite Person, die als Mörderin oder Entführerin für die Auflösung dieses Krimis infrage kommt. Das macht das Geschehen, das die ersten 45 Minuten fast nur auf dem Fischerschen Anwesen spielt, unterm Strich doch ziemlich vorhersehbar.
Seinen letzten Trumpf spielt das ansonsten überzeugende Drehbuch aber erst kurz vor der Zielgeraden aus, und so gipfelt Das kalte Haus schließlich in einem konsequent zugespitzten Finale, das durch Fischers Verhalten hart an der Grenze zur unfreiwilligen Komik wandelt. Auch die Songauswahl gestaltet sich mit Leonard Cohens „Hallelujah“ nicht sonderlich originell – da sind die stimmungsvollen Streicher-Stakkatos, die nicht von ungefähr an Bernard Hermanns Score aus dem von Kriegler zitierten Hitchcock-Klassiker Psycho erinnern, auf dem Weg zum großen Showdown am „Happy Place“ einer „Glückssucherin“ die deutlich bessere Wahl.
Ich stelle mir nur den Kommissar Brunetti vor, und die ganze Zeit wird nicht einmal Venedig gezeigt
oder gestern der Zürichkrimi und kein Panorama. Warum werden hier Leute rangelassen, die mit Dresden nichts am Hut haben. Nicht eine Sekunde war unsere markante Stadt zu sehen. Schämt Euch! Da lob ich mir noch die Zeiten, als der Ermittler Peter Sodan bei der Annekatrin Bürger im Körnergarten sein Bierchen getrunken hat und 1 min später an der Hofkirche um die Ecke flitzte…
Von der Handlung und den Ermittlerinnen will ich jetzt gar nicht erst anfangen, warscheinlich kommt aus Dresden nur talentfreier Nachwuchs.
Warum schon schon wieder ein Tatort mit egozentischen Frauenrollen, leider kann die geistige Haltung der Drehbuchschreiberin keine positive Männerrolle zulassen. Schade für die Zeit
Ich frage mich wer den Bewertet hat oder wo? ich habe keine Möglichkeit gefunden aber 7 von 10 ist wohl Wunschdenken oder Mitarbeiter bewerten den, denn das war der größte Rotz allein die Tontechnik!
Solange all die Jammerer schön naiv und brav jeden Sonntag wieder einschalten wird es keine anderen Tatorte mehr geben. Warum auch – die Einschaltquote stimmt ja. Also : ihr seid doch selbst schuld.
Ich weiß nicht, wer die tatort Drehbücher schreibt. Unmöglich wie beschrieben wird, wie an einem tatort vorgegangen wird. Richtig unprofessionell wie die Kripo und Polizisten hingestellt werden. Feiern und Trinken am tatort, nur ab und zumal Handschuhe an….Habe mich richtig aufgeregt. Aber nicht weil et spannend war. Richtig unprofessionell
War jetzt nicht der beste Tatort des Dresdner Teams aber um Welten besser als die letzten Tatorts. Die ersten fand ich ziemlich blöde und konnte mit Schnabel so gar nichts anfangen. Inzwischen gehören sie zu meinen Top 3 Teams. Nr. 1 ist immernoch München, dann kommt Münster und dann Dresden. Am schlimmsten finde ich Zürich. Die schau ich gar nicht erst an.
Dass man schnell weiß, wer der Mörder war, ist doch schon immer so. Selten, dass es einen überraschenden Twist am Ende gibt. Finde ich jetzt aber auch nicht schlimm. Die einzigen Krimis, wo man es fast nie weiß, sind die Schwedenkrmis.
Mit Ausnahme der komplett ueberfluessigen Feminismus-Attacke von Gorniak ein erneut ganz starker Beitrag aus Sachsen mit fulminantem Finale. Allein Schnabel ist das Einschalten wert.
Unfassbar! Liebe ARD bitte bringt Sonntags ab 20:15 Uhr für 90 Minuten Testbild!!! Dieses Drehbuch wäre deutlich besser als dieser Quatsch. Lächerliche, unglaubliche Figuren, absurde Kameraführungen, Schnitte und Musik die künstlich nicht vorhandene Spannung erzeugen sollen.Und Stories die unglaublich platt, bescheuert… nein einfach nur schlecht sind!!
Ich sehe mir ab sofort keinen Tatort mehr von dieser durchgeknallten Regisseurin an. Vollkommen unrealistisch, idiotisch inszeniert, einfach kein Krimi sonden Psycho-Mist voller gestörter Leute!
Schon wieder so ein grottenschlechter Tatort. Wie auch schon in der letzten Woche.
Unglaublich, aber es gab mal Zeiten, da war ein Tatort ein Highlight. Heute muss jedoch jede Stadt seine eigenen Kommissare haben, die man fast schon nicht mehr anschauen mag. Nur noch Gestörte – ebenso diese wirren Geschichten.
Am Schlimmsten sind die Tatorte aus Münster, kein Krimi sondern hier liegt der Fokus auf hirnlose Witzchen, ein Kasperltheater. Leider sind auch hier die Rundfunkgebühren vergeudet. Ach ja … die Intendanten verdienen ja göttlich.
Der "Tatort" ist ja schon lange kein Tatort mehr… Das Genre geht eindeutig weg vom Krimi hin zum Psychofilm… So wie die ganz alten Hasen… Manfred Krug und sein Kollege… Langer Mantel… Zigarre Ala Columbo sowas ist vorbei… Polizeiarbeit auf Augenhöhe… Keine komischen persönlichen Probleme… Nur gute alter Krimi… Ab und zu eine Verfolgungsjagd… Spannung… Urige Typen mit lustigen Sprüchen… Und am Ende wurde der Täter mit Handschellen abgeführt
Also, was soll ich sagen. Nach 10 Minuten habe ich abgeschaltet, die gleiche schwachsinnige Scheiße wie vorigen Sonntag, nur dieses mal durchgequirlt.
Von Filmemachern die diesen Schrott produzieren sollte man sich trennen, einfach nur noch peinlich was die ARD dem Zuschauer zumutet.
Der Fall war zwar etwas überspannt, aber spannend und zum Miträtseln. Den Ermittlerinnen hab ich gern zugeschaut. Die zwei sind klasse und haben diesen Tatort aus dem Mittelfeld nach oben gehievt. Und diese kuriose Szene in dem…ähm… Fetischvideo war erschreckend erheiternd… Also Spiel, Spaß und Spannung! Was will man mehr? Ein gelungener Sonntagskrimi… 8 von 10 Punkte dafür!
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Warum kann man einfach keine klassischen Tatorte mehr drehen : Tat- Ermittlung- Spannung- Täter gefasst ?
Statt dessen : Geburtstagsständchen während der Ermittlung, Sekt und Kuchen, Verdächtiger darf seine Kleidung angehalten und Golf im Garten spielen. Auch darf der Verdächtige seine Angestellten durch den eventuellen Tatort laufen lassen.
Und alles nur, weil der Bürgermeister Druck macht?
Wie weit möchte der Tatort noch sinken?
Da hat ja jede Kindersendung mehr Sinn und Verstand. Vielleicht sollten die Tatort Autoren sich mal bei den Pfefferkörnern in die Lehre begeben ! Dann klappt's auch wieder mit zufriedenen Zuschauern.
Ein Tatort in dem alle Ermittler total versagen und am Ende zwei Personen tod sind nur weil nach Gefühl gehandelt wird ohne jede Verantwortung und Logik. Ganzer Schwacher Auftritt und noch schlechteres Drehbuch.
Die Ehefrau hätte ja gar nicht den Mann erschießen können. Warum?
Als beide draußen standen gab sie ein Schuss der beinahe den Mann getroffen hätte, aber sie lud nicht nach und konnte trotzdem den (vermeintlich) tödlichen Schuss abgeben. Da müssen wir beim nächsten Dreh besser achten.
KATASTROPHE!!! Wer stellt so einen Schwachsinn her??? Wo ist der gute alte Tatort geblieben??? Nur noch Gestörte, Beziehungsfähig und Ermittler, die ihre eigene Vergangenheit nicht bewältigt haben….
DAS MACHT KEINEN SPAß MEHR ?
Leider wieder unerträglich gleich zu Anfang. Der tatverdächtige Ehemann darf weiter durch die Botanik stolpern und Golf üben. Er muss nicht mal seine Kleidung an die Spusi abgeben. Die verschwundene Frau wird gesucht, aber Spürhunde kommen nicht zum Einsatz. Da wird nach Blutgruppen gefragt, aber DNA is' nicht. DNA geht heute relativ schnell. Der Tatort vor einer Woche war auch schon schlecht.
Es dauert mindestens 8 Stunden, wenn es optimalst läuft und das Labor das durchführen kann. Normal dauert es ein paar Wochen. Alles andere ist Fiction.
Die Drehbuchautoren werden von mal zu mal schlechter. Es gibt kaum noch ein Tatort in dem noch normal ermittelt wird. Es werden sowohl Beamte als auch verdächtige mit Psychischen Problemen dargestellt.
Teilweise in einigen Szenen an Lächerlichkeit kaum zu überbieten, teilweise total überzeichnet. Sehr gut die Darstellerinnen. Sehr schlecht die Tonqualität.
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