Hier erfährst du, wann die ARD den nächsten neuen Dresdner Tatort mit Karin Gorniak (Karin Hanczewski), Leonie Winkler (Cornelia Gröschel) und Peter Michael Schnabel (Martin Brambach) sendet – und wie es danach an der Elbe weitergeht.
Die letzte neue Dresdner Tatort-Folge lief am 3. November 2024 und hieß Unter Feuer: Die Oberkommissarinnen Karin Gorniak (Karin Hanczewski) und Leonie Winkler (Cornelia Gröschel) müssen darin gemeinsam mit ihrem Vorgesetzten Peter Michael Schnabel (Martin Brambach) den Mord an einem Polizisten aufklären, der bei einer routinemäßigen Verkehrskontrolle erschossen wurde.
Wir fanden den packenden Krimi aus Sachsen super: Auf unserer Bewertungsskala gab es von unserem Kritiker stolze 8 von 10 Punkten. Auch von Publikum und Feuilleton erntete der Tatort viel Lob. Die Einschaltquote fiel mit 9,40 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern in Deutschland ebenfalls stark aus.
Wie geht es nun in Dresden weiter?
Im Jahr 2025 soll laut MDR der nächste Dresdner Tatort Herz der Dunkelheit seine TV-Premiere feiern: Die erste Klappe zu diesem Krimi fiel im April 2023. Regie führte Claudia Garde, die bereits elf Folgen für die Krimireihe inszeniert hat (zuletzt Niedere Instinkte und Borowski und die Rückkehr des stillen Gastes). Gemeinsam mit Ben von Rönne hat sie auch das Drehbuch geschrieben. Im Film verschwinden ein offenbar schwer verletzter Schüler und ein wichtiger Augenzeuge während einer Abi-Party spurlos. Die Party-Clique schweigt sich über den Vorfall aus. Ähnlich wie in Unter Feuer, in dem Leonie Winkler mit dem Jahre zurückliegenden Tod ihres Bruders konfrontiert wurde, gibt es auch in diesem Tatort eine persönliche Verwicklung einer Kommissarin: Eine Schülerin auf der Party ist die Tochter von Paul Brahms (Hannes Wegener), dem neuen Lebensgefährten von Karin Gorniak.
Herz der Dunkelheit ist zugleich der letzte Dresdner Tatort mit Karin Hanczewski: Die Schauspielerin hat bereits im Mai 2023 ihren Ausstieg aus der Krimireihe bekanntgegeben. → Wir berichten in diesem Artikel ausführlich dazu. In seiner Pressemitteilung gibt der MDR auch einen kurzen Ausblick auf die erste Folge ohne Hanczewskis Figur Karin Gorniak: „Abschiede eröffnen allen Beteiligten auch neue Entwicklungsmöglichkeiten und so wünschen wir Karin für ihre künftigen Projekte große Erfolge und schauen auch mit dem Dresdner Tatort-Team gespannt in die Zukunft. Im nächsten Film ermitteln Martin Brambach und Cornelia Gröschel“, so Johanna Kraus, Redaktionsleiterin Fernsehfilm.
Dieser Tatort befindet sich seit April 2024 in Produktion und heißt Schwesternliebe: Regie führte Saralisa Volm, das Drehbuch stammt von Viola Schmidt. Beide Filmemacherinnen geben ihr Debüt für die Krimireihe. Die Episodenhauptrolle spielt Emilie Neumeister. Ein Tatort-Comeback feiert zudem Nina Kunzendorf, die von 2011 bis 2013 in der Rolle der Hauptkommissarin Conny Mey im Tatort aus Frankfurt ermittelte. Im ersten Dresdner Tatort ohne Karin Gorniak treffen Leonie Winkler und Peter Michael Schnabel auf eine traumatisierte und orientierungslose 16-Jährige: Sie behauptet, ihr Vater habe sie in einem Keller gefangen gehalten und ihre Schwester sei dort noch in seiner Gewalt. Laut MDR, der im Sachsenspiegel einen Bericht vom Set veröffentlicht hat, soll dieser Tatort allerdings erst Anfang 2026 ausgestrahlt werden – gut möglich aber, dass er bereits in der 2. Jahreshälfte 2025 zu sehen ist.
Am Rande der Dreharbeiten von Schwesternliebe äußerten sich Martin Brambach und Cornelia Gröschel zu einer Nachfolge von Karin Gorniak: „Es wäre schon schön, wenn jemand Neues käme. Ob Frau oder Mann ist egal, Hauptsache, es kommt jemand, und lieber konträr. Schnabel und Winkler sind ja sehr regelkonform. Da braucht es jemanden, der ein bisschen mehr querschießt“, so Gröschel. Auch Martin Brambach äußerte sich: „Meine Figur hat ja auch davon gelebt, dass dort die zwei tollen Frauen waren. […] Wir sind dabei, das neu aufzustellen. Quasi aus der Not eine Tugend zu machen.“ Und weiter: „Ich bin ja mit einer Schauspielerin verheiratet, und da fällt mir auf: Für Frauen ab 40 gibt es eine geringe Anzahl an Rollen. […] Wenn, dann hätte ich mir noch eine ältere Kollegin gewünscht. Ich bin aber gespannt, was kommt und überzeugt, dass den Autoren schon etwas Gutes einfallen wird.“
Auch der zweite Tatort ohne Karin Hanczewski befindet sich seit Mai 2024 in Produktion: Er heißt Siebenschläfer und entstand – passend zum Arbeitstitel des Films – unter Regie von Thomas Sieben. Es ist sein Debüt für die Krimireihe. Das Drehbuch stammt von Silke Zertz, die ebenfalls debütiert, und Frauke Hunfeld, die bereits drei Geschichten für einen Tatort schrieb (zuletzt zu Tödliche Häppchen von 2012). In diesem Krimi suchen Gorniak und Schnabel den Mörder einer Teenagerin. Ihre Leiche wurde in einem See in der Nähe eines Jugendheims gefunden, aus dem sie kurz zuvor mit ihrem Freund geflohen war. Die Fahndung läuft auf Hochtouren, als der Abteilungsleiter des Jugendamts ermordet wird. Gedreht wurde unter anderem am Westbruch in Waldsteinberg. Dieser Tatort aus Dresden soll laut MDR ebenfalls im Jahr 2025 ins Fernsehen kommen – die Reihenfolge der Ausstrahlungen könnte also von der chronologischen Reihenfolge der Dreharbeiten abweichen.
Weitere Tatort-Folgen aus Dresden werden in diesem Jahr nicht mehr gedreht, wie Cornelia Gröschel am Rande der Dreharbeiten zu Siebenschläfer in einem Instagram-Post verriet. Dennoch befindet sich ein weiterer Fall in der Konzeptionsphase: Die Drehbuchautorinnen Isabell Serauky und Finja Wrocklage, die beide bis dato noch nicht für die Krimireihe aktiv waren, arbeiten an einem Dresdner Tatort mit dem Arbeitstitel Rotes Gold. Ob und wann dieser Film in Produktion geht, ist momentan noch offen – deshalb ist auch ein Sendetermin frühestens im Jahr 2026 realistisch.
Die nächsten TV-Termine für den Tatort aus Dresden:
Herz der Dunkelheit
voraussichtlich im Jahr 2025
Siebenschläfer
voraussichtlich Ende 2025/Anfang 2026
Schwesternliebe
voraussichtlich Anfang 2026
Rotes Gold
frühestens im Jahr 2026
Über den Dresdner (und Leipziger) Tatort
Das neuformierte Tatort-Trio aus Dresden hat sich in den vergangenen Jahren zu einem der beliebtesten Ermittlerteams gemausert – was nicht zuletzt an den hervorragenden Drehbüchern und dem hohen Spannungsfaktor der Fadenkreuzkrimis von der Elbe lag. Das ließ sich oft auch an der Einschaltquote beobachten: Der Tatort Rettung so nah etwa knackte 2021 sogar die 10-Millionen-Zuschauer-Marke. Der elektrisierende Horror-Tatort Parasomnia erreichte zwar ein kleineres Publikum, brachte im Herbst 2020 aber viele Tatort-Fans um ihren Schlaf. Nemesis entpuppte sich 2019 als beklemmendes Familiendrama und der packende Psychothriller Das Nest zählt für viele Fans zu den stärksten Folgen der jüngeren Vergangenheit.
Der Film von 2018 war zugleich der erste, in dem das Dresdner Team um Karin Gorniak (Karin Hanczewski), Leonie Winkler (Cornelia Gröschel) und Kripo-Chef Peter Michael Schnabel (Martin Brambach) in dieser Besetzung antrat: Von 2016 bis 2018 hatte Alwara Höfels in der Rolle als Hauptkommissarin Henni Sieland an der Seite von Hanczewski und Brambach agiert, verließ die Krimireihe aber wegen „unterschiedlicher Auffassungen zum Arbeitsprozess“ und einem „fehlenden künstlerischen Konsens“.
Dem Tatort aus Sachsen hat der Personalwechsel nicht geschadet, ganz im Gegenteil: Seit dem Dienstantritt von Leonie Winkler im Tatort Das Nest zeigt der Pfeil in Dresden nach oben – gerade auch in der Gunst der jüngeren Zuschauer. Karin Gorniak und Henni Sieland hingegen hatten auch schwächere Fälle – darunter den Tatort Level X von 2017 oder den enttäuschenden Erstling Auf einen Schlag von 2016. In diesem Tatort ist einmalig auch Jella Haase als naive Polizeianwärterin Maria Magdalena Mohr zu sehen.
Vorgänger der Dresdner Tatort-Ermittler in Diensten des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) waren die Hauptkommissare Andreas Keppler (Martin Wuttke) und Eva Saalfeld (Simone Thomalla), die von 2008 bis 2015 in Sachsen auf Täterfang gingen – allerdings nicht im „Elbflorenz“, sondern in Leipzig. Dieses Team hatte noch mehr Ausreißer nach unten – etwa den schwachen Tatort Frühstück für immer von 2014 oder den nicht minder enttäuschenden Tatort Schwarzer Afghane von 2013. Mit Schwarzer Peter von 2009 oder dem Abschiedsfall Niedere Instinkte von 2015 waren aber auch überzeugende Krimis dabei.
Auch bei ihren Vorgängern hielten sich Licht und Schatten in etwa die Waage: Hauptkommissar Bruno Ehrlicher (Peter Sodann) und sein vornamenloser Kollege Kain (Bernd Michael Lade) waren das erste ostdeutsche Tatort-Team, das im wiedervereinigten Deutschland in einem der neuen Bundesländer ermittelte. Die beiden traten 1993 im Tatort Ein Fall für Ehrlicher ihren Dienst in Dresden an und siedelten später nach Leipzig über.
Für große Aufmerksamkeit sorgten zwei Crossover-Folgen mit den beliebten Kölner Tatort-Kommissaren Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär), die in humorvoller Manier auch zur ost-westdeutschen Völkerverständigung beitrugen: Während die Ermittler aus dem Rheinland im Jahr 2000 zum Quartett in Leipzig nach Sachsen fuhren, gab es zwei Jahre später das Rückspiel in Nordrhein-Westfalen. Ähnlich praktizierten es MDR und WDR später mit der coproduzierten Doppelfolge Kinderland und Ihr Kinderlein kommet, in denen Ballauf und Schenk 2012 gemeinsam mit Keppler und Saalfeld ermitteln.