Bild: SWR/Benoît Linder

Wann kommt der nächste Schwarzwald-Tatort?

Hier erfährst du, wann die ARD den nächsten neuen Schwarzwald-Tatort mit Franziska Tobler (Eva Löbau) und Friedemann Berg (Hans-Jochen Wagner) sendet – und was gerade gedreht wird.


Der letzte neue Schwarzwald-Tatort mit Franziska Tobler (Eva Löbau) und Friedemann Berg (Hans-Jochen Wagner) hieß Der Reini und lief am 16. November 2025: Die Hauptkommissare aus Freiburg müssen darin den Mord an einem Apotheker aufklären und Berg erhält auf seinem Hof Besuch von seinem Bruder Reinhard, der aus der geschlossenen Psychiatrie geflohen ist. Gemeinsam mit zwei Begleitern nimmt er Berg als Geisel.

Uns hat dieser Krimi trotz seines wilden Drehbuchs und einiger Logiklöcher überzeugt – auf unserer Bewertungsskala erhielt der kurzweilige Geiselnahme-Thriller solide 6 von 10 Punkten. Beim Publikum polarisierte der Film so sehr wie schon lange kein Tatort mehr: Viele Zuschauer konnten mit dem Krimi überhaupt nichts anfangen, andere zeigten sich davon geradezu begeistert. Die Einschaltquote lag mit „nur“ 7,3 Millionen Menschen im unterdurchschnittlichen Bereich, der Marktanteil war mit 28,1 Prozent aber – wie für die Krimireihe gewöhnt – sehr stark.

Wie geht es nun im Schwarzwald weiter?

Der nächste und bereits 16. Schwarzwald-Tatort befindet sich schon länger in Produktion: Die erste Klappe zu Das jüngste Geißlein fiel unter Regie von Rudi Gaul im November 2024. Der Filmemacher saß bereits bei der Freiburger Folge Ad Acta am Ruder und inszenierte darüber hinaus weitere Tatort-Ausgaben für den SWR. Gemeinsam mit Ulrike Schölles, die zum ersten Mal für die Krimireihe aktiv war, schrieb der vielbeschäftigte Filmemacher auch das Drehbuch zum Krimi. Tobler und Berg ermitteln darin in einer Art Schauermärchen, das an das Grimmsche Werk „Der Wolf und die sieben jungen Geißlein“ erinnert: Berg findet zufällig Blutspuren in einem Haus am Waldrand – und darin ein neunjähriges Mädchen, dass sich verängstigt im Kasten der Standuhr zusammenkauert. Während seine Mutter verschwunden ist, wird die Leiche ihres Vaters mit Steinen beschwert in einem See gefunden. Der Krimi wird im Jahr 2026 im Fernsehen zu sehen sein; einen Termin hat der SWR bis dato nicht kommuniziert. Vorab war er im August 2025 beim Festival des deutschen Films in Ludwigshafen zu sehen.

Zudem startete im April 2025 der Dreh zu Schwarzwald-Tatort Nr. 17 mit dem Arbeitstitel Innere Angelegenheiten, der es auf stolze 24 Drehnächte (!) bringt: Das Drehbuch zu diesem Krimi mit Tobler und Berg stammt so wie bei Der Reini aus der Feder von Bernd Lange. Auch hier führte Robert Thalheim Regie, es kommen also dieselben Filmemacher wie beim 15. Schwarzwald-Tatort zum Einsatz. In diesem Krimi ermitteln die Freiburger Kommissare nach einem Totschlag im Nebenraum eines Clubs: Der mutmaßliche Täter ist verhaftet und wird von Berg im Präsidium verhört. Er strebt ein schnelles Geständnis des Intensivtäters an, damit er ihn nicht laufenlassen muss. Gleichzeitig hält Tobler im Club die Rockergang des Opfers in Schach, die nur zu gern auf die Freunde des Täters losgehen würde, und sammelt Indizien für den Tathergang. Dieser Schwarzwald-Tatort dürfte ebenfalls im Jahr 2026 ins Fernsehen kommen; der SWR hat im Zuge der Dreharbeiten keinen Termin kommuniziert.

Auch Schwarzwald-Tatort Nr. 18 befindet sich bereits in Produktion: Er trägt den Arbeitstitel Sharenting, die erste Klappe fiel unter Regie von Marijana Verhoef im Juli 2025. Die Filmemacherin gibt ihr Debüt für die Krimireihe. Das Drehbuch schrieb Stefanie Veith, die in den letzten Jahren bereits acht Tatort-Geschichten konzipierte: Sie steuerte zuletzt die Drehbücher zum Zürcher Tatort Risiken mit Nebenwirkungen, zum Dresdner Tatort Katz und Maus und zum Schwarzwald-Tatort Letzter Ausflug Schauinsland bei. Tobler und Berg bekommen es in diesem Krimi mit Family-Influencern zu tun: Eine ermordete Frau hatte den Ehrgeiz gehabt, als Single-Mutter zweier Kinder mit ihrem eigenen Kanal erfolgreich zu sein und ihre Kinder dabei einzubeziehen. Dafür hatte sie Rollenvorbilder in der Umgebung gefunden und ihre Tochter zur erfolgreichen Werbeträgerin aufgebaut, während ihr Sohn mit der Bekanntheit nicht fertig wurde. Unter Tatverdacht gerät ihr Ex-Mann. Sharenting dürfte erst im Jahr 2027 ausgestrahlt werden, sofern ARD und SWR die chronologische Ausstrahlung der abgedrehten Folgen einhalten. Auch ein früherer Termin ist aber denkbar.

Die nächsten TV-Termine für den Tatort aus dem Schwarzwald:

Das jüngste Geißlein
voraussichtlich im Jahr 2026

Innere Angelegenheiten
voraussichtlich im Jahr 2026

Sharenting
voraussichtlich im Jahr 2027

Über den Schwarzwald-Tatort

Bei den Zuschauern hatte der Schwarzwald-Tatort mit den beiden Hauptkommissaren Franziska Tobler (Eva Löbau) und Friedemann Berg (Hans-Jochen Wagner) in den vergangenen Jahren einen schweren Stand: Wenngleich sich die Einschaltquoten im guten bis sehr guten Bereich zwischen 8 und 11 Millionen Zuschauer einpendelten, hagelte es nach den TV-Premieren der Krimis mit den Nachfolgern der Bodensee-Ermittler Klara Blum (Eva Mattes) und Kai Perlmann (Sebastian Bezzel) häufig Kritik.

Vor allem der Tatort Ich hab im Traum geweinet, bei dem sich Tobler und Berg im Schwarzwälder Fasnetstrubel die Kante geben und anschließend sogar ungeschützten Sex miteinander haben, fiel beim Publikum durch und sorgte 2020 aufgrund der drastischen Nackt- und Gewaltdarstellungen am Sonntagabend für Empörung auf breiter Front. Die Einschaltquote fiel mit gut 6 Millionen Zuschauern entsprechend miserabel aus – dabei ist der sperrige Krimi in unseren Augen bei weitem nicht so schlecht, wie ihn einige Medien vorab beschrieben hatten.

Einen lauten Aufschrei gab es auch 2019 beim heiklen Tatort Für immer und dich – allerdings weniger aufgrund des darin behandelten Themas Pädophilie, sondern weil in dem Krimi ein Hund brutal erschlagen wird (der in der Realität natürlich überlebt hat). Der doppelbödige Tatort Damian, in dem Friedemann Berg aufgrund einer Erkrankung von Schauspieler Hans-Jochen Wagner einmalig von Aushilfskommissar Luka Weber (Carlo Ljubek) vertreten wird, überforderte 2018 hingegen viele Zuschauer – uns hingegen hat das raffinierte Verwirrspiel ganz hervorragend gefallen.

Mit dieser Ausnahme herrscht seit dem ersten Schwarzwald-Tatort Goldbach von 2017 auf der Position der Ermittler Konstanz – dabei musste kurz vor der ersten Tatort-Folge mit Eva Löbau und Hans-Jochen Wagner im Hinblick aufs Personal noch schnell improvisiert werden. Wenige Wochen vor dem Start der Dreharbeiten hatte nämlich der eigentlich fest für den Krimi eingeplante Harald Schmidt einen Rückzieher gemacht – er sollte ursprünglich den Kriminaloberrat Gernot Schöllhammer spielen und war vom Südwestrundfunk (SWR) schon medienwirksam präsentiert worden.

Für den früheren TV-Entertainer, der auch regelmäßig in dem seichten ZDF-Format Das Traumschiff zu sehen ist, sprang kurzfristig Schauspielerin Steffi Kühnert ein, die dann in ihrer Rolle als Kripo-Chefin Cornelia Harms in den ersten fünf Tatort-Folgen aus dem Schwarzwald zu sehen war. Ihren letzten Auftritt hatte Kühnert im Tatort Rebland von 2020 – wie uns der SWR bestätigt hat, wird Kühnert aber nicht mehr im Schwarzwald-Tatort zu sehen sein. Die Schauspielerin und Theaterregisseurin möchte sich auf andere Projekte konzentrieren.