Bild: BR/Hager Moss Film GmbH/Bernd Schuller

Trotzdem

Folge 1275

6. Oktober 2024

Sender: BR

Regie: Max Färberböck, Danny Rosness

Drehbuch: Max Färberböck, Stefan Betz

So war der Tatort:

Schwermütig.

Trotzdem ist nicht nur der zehnte, sondern auch der letzte Franken-Tatort mit Hauptkommissarin Paula Ringelhahn (Dagmar Manzel), die seit Der Himmel ist ein Platz auf Erden stets an der Seite ihres Kollegen Felix Voss (Fabian Hinrichs) ermittelte. Und er wird vom selben Filmemacher inszeniert wie ihr Debüt von 2015: Am Ruder sitzt wieder Max Färberböck, der mit Stefan Betz (Kehraus) auch das Drehbuch zu diesem wuchtigen Krimidrama schrieb und sich die Regie mit dem bis dato meist als Regieassistent fungierenden Danny Rosness teilt.

Färberböck hat schon zahlreiche weitere Tatort-Folgen aus Nürnberg mit einer Handschrift arrangiert, die erneut unverkennbar ist: Auch die 1275. Ausgabe der Krimireihe kennzeichnet etwa die ausgeblichene und sepiageprägte, aber nie leblose Farbgebung. Ein rätselhafter Prolog ist gänzlich in Schwarz-Weiß-Bildern gehalten, wichtige Schlüsselszenen finden mit reduzierter Beleuchtung statt. Mimik der Menschen verwischt in schattigen Gesichtern, große Teile der Handlung spielen nachts, in schummerigen Räumen oder in Tiefgaragen.

Trotzdem ist dennoch – oder gerade deswegen? – ein atmosphärisch dichter, von Schwermut und Trauer durchzogener Film, der sich im Schlussdrittel zur spektakulären Westernballade wandelt und mit einem stimmungsvollen 60er-Jahre-Soundtrack untermalt ist. Gleichzeitig stimmen die Figuren einen melancholischen Abgesang an: Während Ringelhahn bei ihrer rührenden Verabschiedung im Polizeipräsidium leise die wunderbaren Zeilen von The Sounds of Silence intoniert, wird sie bei einer Fahrt im Dienstwagen fast philosophisch.


VOSS:
Wir können hier sprechen. Wir können hier reden. Aber von der Ampel hier bis zur nächsten bringen sie sich um die Ecke, erpressen, foltern und erschlagen sie sich. Und zwar weltweit.

RINGELHAHN:
Ja, da hast du zweifellos Recht.

VOSS:
Aber wofür, liebe Paula, soll das gut sein?

RINGELHAHN:
Das kann ich dir sagen: Der liebe Gott hat den ganzen Dreck erfunden, damit wir das, was schön ist, mehr schätzen.

Färberböck erzählt – und das passt hervorragend zu seinem kunstvollen Stil – keinen Whodunit aus dem Baukasten, sondern eine Kreuzung aus aufwühlenden Abschiedsdrama, klassischem Howcatchem und fränkischem Clan-Thriller, in der sich verfeindete Sippschaften auf offener Straße das Blei um die Ohren ballern: In Trotzdem prallen zwei Familien aufeinander, die in ihrer Trauer und ihrem Verlust vereint, in ihrer Wut und Schuld aber voneinander getrennt sind.

Da sind auf der einen Seite Maria (Anne Haug, Borowski und der Schatten des Mondes) und Lisa Kranz (Mercedes Müller, Borowski und das Haus der Geister): Ihr geliebter Bruder Lenny wurde für eine Tat eingesperrt, die er nicht begangen hat. Er begeht Suizid. Auf der anderen Seite die Angehörigen des wahren Täters: Stephan Dellmann (Justus Johanssen, Kein Mitleid, keine Gnade) ging damals straffrei aus. Als die trauernden Schwestern ihn nun kurzerhand selbst richten, sinnen Dellmanns Vater Karl (Fritz Karl, Der Traum von der Au) und seine beiden Brüder Ben (Ben Münchow, Tschill Out) und Tim (Julius Gruner) auf Rache – sehr zum Leidwesen von Mutter Katja (Ursina Lardi, Videobeweis), die die Wogen zu glätten versucht.

Voss und Ringelhahn laufen dem Geschehen meist hinterher: Wir genießen gegenüber den Kriminalisten einen Wissensvorsprung und sind live dabei, wenn Dellmann vom Balkon seiner Luxuswohnung stürzt oder der mit Lisa liierte, kultverdächtige Problemlöser Maik (Florian Karlheim) mit Croissants und Cappuccini in Marias Dessousladen aufschlägt, um den reumütigen Täterinnen seine Dienste anzubieten. Das hat was von Harvey Keitels Winston Wolf in „Pulp Fiction“ und sorgt für die lautesten und bizarrsten Zwischentöne in einem Tatort, der eine Stunde lang angenehm unaufdringlich daherkommt – sieht man von sehr verzichtbaren Einblendungen wie „TAG 2“ einmal ab.

Erst im mitreißenden Schlussdrittel schalten alle Beteiligten zwei Gänge hoch: Aus zwei Leichen werden sechs, weil die Affekthandlung der Kranz-Schwestern ein teuflisches Dominospiel auslöst, das auf einem Acker in der fränkischen Pampa sein furioses Finale findet. Voss und Ringelhahn, die in ihrem Abschiedsfall passend zum dritten Franken-Tatort Am Ende geht man nackt noch eine irritierende Nacktszene hat, geraten dabei zwischen die Fronten, sind aber zumindest auf der Zielgeraden mittendrin statt nur dabei.

Von ihrer Kollegin Wanda Goldwasser (Eli Wasserscheid) lässt sich das diesmal nicht behaupten: Während Rechtsmediziner Dr. Schatz (Matthias Egersdörfer) wie schon in Hochamt für Toni fehlt und von SpuSi-Chefin Esmeralda Schmuck (Lisa Sophie Kusz) vertreten (oder beerbt?) wird, scheint Eli Wasserscheid keinen einzigen Drehtag mit Dagmar Manzel und Fabian Hinrichs gehabt zu haben. Goldwasser meldet sich stets telefonisch, in Ringelhahns Ausstandssequenz wird sie auffällig unauffällig hineingeschnitten. Ein ähnlich seltsames Verhüllungsspiel ließ sich einige Monate zuvor im Ludwigshafener Abschiedstatort Avatar beobachten.

Bewertung: 7/10


Kommentare

34 Antworten zu „Trotzdem“

  1. Starker Tatort!
    Klar ist die Handlung gerade zum Ende hin überzeichnet (ein Hauch Pulp Fiction Atmo), aber dennoch überzeugt der Tatort durch
    a) tolle Schauspieler/Figuren
    b) Spannung
    c) Humor
    d) logischem Plot

  2. Avatar von Birgit W.

    Ich schließe mich eher den positiven Kommentaren an, auch wenn der Plot plus Nebenhandlung Pensionierung der Kommissarin insgesamt unrealistisch war, doch das ist er doch oft bei Krimis, weil alles verdichtet werden muss, um die 90 Minuten spannend zu machen. Ich habe den Tatort jetzt erst in der Mediathek angesehen und hätte jederzeit eine Pause machen können. Habe ich aber nicht – also war er für mich spannend genug, dass ich dabei geblieben bin.
    Ich musste auch an eine griechische Tragödie denken. Ein Vater, der für einen Mord in der Jugend gebüsst hat und seinen Sohn, der genau den gleichen Fehler macht, vor dem Gefängnis bewahrt hat, indem ein Unschuldiger geopfert wurde. Als dieser Suizid begeht, schlägt das auf die Vertuschenden und leider auch auf Unbeteiligte zurück.
    Mike, der Fitnessstudio- und Securitybetreiber war ein absolutes Highlight für mich. Schade, dass er erschossen worden ist. Hätte ihn mir gut als wiederkehrende Person vorstellen können wie bei den Wienern den „Inkasso-Heinzi“.
    Die Nacktszene am Schluss kann ich mir auch nur als Metapher erklären. Vielleicht hilfsweise als Zeichen dafür, dass die Kommissarin nirgendwo eine Waffe verborgen hatte, um den Mordanstifter niederzustrecken. Das hat ihn möglicherweise dazu gebracht, seine Waffe niederzulegen. Vielleicht hat es ihn aber auch einfach nur verwirrt und aus dem Konzept gebracht, dass sie sich ganz wehrlos gezeigt hat.
    Dass die ursprünglich im Vorspann gezeigte Tat nicht deutlicher rekonstruiert wurde, fand ich auch komisch. Ich tippe auf eine Tat aus Eifersucht. Meine Hypothese: Stefan war auf Lenny eifersüchtig und hat dessen neue Freundin (Stefans Ex) deshalb erschossen.

  3. Avatar von
    Anonymous

    Schließe mich den negativen Kommentaren an.
    Die Folgen werden generell immer schlechter und dieser führt den negativen Trend fort…

  4. Spätestens ab dem Zeitpunkt, als der fragliche Mörder nach dümmlichstem Dialog und einem zarten Schubser und dem daraus folgendem, durchaus vorhersehbaren Balkonsturz gleich tödlich verletzt wird war klar – dieser Tatort ist einfach nur lächerlich. Es gipfelte dann tatsächlich in einem albernen jeder-Schuss-ein-Treffer Höhepunkt und einem noch bescheuertem Finale inklusive völlig unnötiger „nackt“-Szene.
    Ganz im Ernst. Was soll sowas? Und, noch absurder: was sind das für Leute, die hier positive Rezessionen über den Quatsch verfassen?

    1. Avatar von Joachim

      Dem kann ich nur zustimmen.
      Es genügt ein Wort für diesen Tatort: MÜLL

  5. Avatar von Christian
    Christian

    Abscheuliche Musik schon am Anfang,schlechte Schauspieler,langweilige Umgebung,keine Spannung !Einfach nur schlecht !Konnte nur eine halbe Stunde durchhalten !Ganz schlechter Tatort leider…

  6. Avatar von
    Anonymous

    Ausgezeichneter Tatort. War keine Minute langweilig. Das hatte etwas von griechischer Tragödie. 10/10

    1. Absolut. Hervorrangendes Spiel aller Beteiligten, vor allem aber, wie immer von Fritz Karl und Gerhard Liebmann!

  7. Avatar von Norbert

    Gut, Gut ,Gut. Sehr unterhaltsam und auch spannend.

  8. Avatar von Holger Schoppmeier
    Holger Schoppmeier

    Trotzdem dieses Wort lt. Duden zum Wortschatz des Goethe-Zertifikats B1 gehört erhält es erst im Gesamtkontext seine jeweilige ganz eigene Bedeutung. Also sind die so sehr verschiedenen Kommentare, egal ob positiv oder negativ, allesamt für sich jeweils zutreffend. Insofern ist hier bereits allein der Titel das übergreifend verbindende Element dieser Episode, so unterschiedlich individuell dessen Handlung auch völlig zutreffend jeweils verstanden wird – Diversität in soziologischer Hinsicht.

    Nach kurzer Recherche hab ich dazu als passendes Beispiel das gleichnamige Gedicht von Rainer Maria Rilke entdeckt:

    Trotzdem

    Manchmal vom Regal der Wand
    hol ich meinen Schopenhauer,
    einen „Kerker voller Trauer“
    hat er dieses Sein genannt.

    So er recht hat, ich verlor
    nichts: in Kerkereinsamkeiten
    weck ich meiner Seele Saiten
    glücklich wie einst Dalibor.

    (Dalibor ist eine Oper des tschechischen Komponisten Bedřich Smetana in drei Akten über den gleichnamigen, 1498 hingerichteten böhmischen Ritter Dalibor von Kozojedy.)

    Meine Interpretation dieser TO-Folge:

    Genau wie das Einzelwort „trotzdem“ keinmal (jedenfalls meiner Erinnerung nach) in dieser TO-Episode ausgesprochen wird, taucht es – außer der Überschrift – auch keinmal in Rilkes Werk auf (dort wäre m. E. die passende Stelle „… ich verlor trotzdem nichts“). Es entfaltet seine volle Wirkung einfach nur durch das Gesamtwerk – so wie auch dieser Tatort. Allein aus diesem Blickwinkel daher von mir gerne die Höchstpunktzahl!

  9. Avatar von Reinhard Vossgrau
    Reinhard Vossgrau

    Endlich mal ein guter Tatort, Handlungen waren nachvollziehbar und erklärend.
    Was verlangen die Mießmacher, alle Krimis haben vom Ursprung her den gleichen Verlauf. Besser als die Tatorte, wo die die Kommissare lustvoll tanzen und mit Geistern sprechen.

  10. Avatar von Marc Hilkenbach
    Marc Hilkenbach

    Frau Manzel, diesen Abschied haben Sie nicht verdient. Es gleicht mehr einem abstrakten Improtheater mit wilden Hüpfereien, als einem handfesten Krimi. Philosophisches Gedankenspiel „Warum das alles“ á la Prof. Börne wirkte reichlich deplatziert, ebenso wie die Nacktszene auf dem Acker. Viele Versuche gebe ich dem Tatort-Team nicht mehr. Es wird immer schlechter. Ich ziehe mein Taschentuch und winke dem deutschen Film- und Fernsehniveau beim Sinken zu!

  11. Neben der gewohnt hölzernen und aufgesetzten Schauspielerei von Fabian Hinrichs stach dieser Tatort durch merfache Fremdschäm-Szenen hervor, die man gerne schnell vergessen möchte. Das meiste wurde hierzu ja bereits gesagt. Insgesamt ist es schade, dass die Nürnberg-Truppe ihre einzige Schauspielerin von richtigem Format verliert. Ohne diese angemessen zu ersetzen sollte man sich weitere Folge dieses Laien-Ensembles sparen. Da helfen erfrischende Gastauftritte wird der von Florian Karlheim oder die in Postproduktion hinzugefügte und nicht besonders viel beitragende Rolle der grundsoliden Eli Wasserscheid auch nicht wirklich.

  12. Avatar von Peter Randak
    Peter Randak

    Was soll das? Die merkwürdigen Gedankengänge eines Regisseurs ?
    Leider sind mittlerweile solch im Grunde verworrenen und dünnen Handlungsstränge mit einer realitätsfremden und nicht nachvollziehbaren Psychologie Usus im Tatort. Den schwülstigen Abschlusssong und das nur noch kopfschüttelnde Nacktsein ist nicht pfiffig, sondern nur noch peinlich.Bitte bitte, die Realität bleibt letztendlich Maßstab und nicht ein solch irreales Gebräu.

  13. Ich fand den Tatort spannend und auch stimmig, noch dazu klug , auch die Musikauswahl! Und er wirkt für mich fast wie eine Parabel auf das aktuelle Geschehen in unserer Gegenwart . Bezüge gibt es genug. Und vielleicht kann man die Gewalt nur stoppen, wenn man sich nackt macht, ehrlich – bis auf die Haut . Das ist nicht peinlich !!
    Ich werde den Tatort aus Nürnberg vermissen .
    Danke !!!

  14. Avatar von H.Schäfer
    H.Schäfer

    Einfach nur schlecht…….was soll das….., der einzige Lichtblick war Fritz Karl.

  15. Nach über 30 Jahren Tatortschauen, war das jetzt wirklich der letzte für mich!

    Nur noch kranker Quatsch, aber Hauptsache jeder Möchtegerndrehbuchschreiber darf sich an diesem Format abarbeiten! Immer nach dem Motto: ich kann noch durchgeknallter als die anderen! Wohlwissend, dass sich die Leute das anschauen, weil Tatort draufsteht – sonst würde sich das nämlich niemand reinziehen.

    Wie wäre es eigentlich mit einem ganz einfachen Plot: Frau vergiftet Mann, und dann muss ein Kommissar das rausfinden? Ganz einfach und ohne irgendeinen Psychquatsch. Würde ich mir glatt anschauen. Aber so was – nie mehr – schade um die Lebenszeit!

  16. Viele, wenn nicht gar die meisten Menschen haben genug auf den eigenen Schultern zu schleppen, so dass man am Sonntagabend auf ein wenig Ablenkung und gute Unterhaltung hofft. 90 Minuten ziemlich konzeptlose, zumindest schwer nachvollziehbare Dauer-Schwermut, Apathie und fast nicht verständliches Dauer-Geflüster mit minutenlangen Stille-Pausen dazischen braucht kein Mensch. Es wirkt spätestens nach der ersten halben Stunde so, als hätte man die 90min nicht voll bekommen. Warum ,völlig anlass-befreit, der Selbstmord eines Häftlings dazu führen soll, dass dessen verhandleter Fall erneut ermittelt wird, bleibt ein Rätsel. Die Ermittler tragen leider sogut wie gar nichts zur Handlung des Films bei sondern stehen nur daneben oder laufen hinterher. Das „passt“ genauso gut wie die „Trauerferier“ zu Ringelhahns Abschied. Wenn bei uns eine/r in Rente geht wird gefeiert und wir freuen uns für denjenigen, auch wenn er/sie Freude am Job hatte. Hier wird stehen alle nur wortlos und mit Trauermiene rum als wäre sie dem Tod geweiht. Damit’s dann am Ende noch werden soll, gibt eine schlecht inszenierte Schießerei, bei der „jeder Schuß ein Treffer“ ist.
    Bedauerlich, dass beim Tatort einmal mehr die küntlerische Selbstverwirklichung der Regie im Vorderund steht, und nicht die Unterhaltung der Zuschauer.
    Einer der schlechtesten Tatorte, die ich gesehen habe (und sicher nicht nochmal ansehen werde). Wirklich schade, dass man Dagmer Manzel solch einen „Rauschmiss“ aufbürdet.

  17. Avatar von Wilfried

    Die Idee war nicht schlecht, die Ausführung mehr als mangelhaft. In zweifacher Hinsicht: Erstens wurde der alles begründende Hintergrund nicht aufgeklärt und Zweitens sind insbesondere die geflüsterten Dialoge nicht zu verstehen gewesen. Beides hängt möglicherweise zusammen…
    Ich habe den Eindruck, dass Schauspieler das leise gesprochene Wort nicht mehr beherrschen. Und, dass die bildliche Effekthascherei wichtiger als die szenische Unterstützung mit den Mitteln der Bildtechnik geworden ist.
    Schade.

  18. Avatar von chris vo

    Ein wirklich übersptizter, todlangweiliger Tatort ! Die Schauspieler wirkten mehr als laienhaft., aufgesetzt und widernatürlich, einfach nur grottenschlecht. Sorry.

  19. Avatar von Irmgard Bernhard
    Irmgard Bernhard

    Na ich fand diesen Tatort gut. Da konnte man sehen, dass es gar nicht so leicht ist, mit Lügen im Leben umzugehen. Der Vater ist fast verrückt geworden, als er merkte, was er mit seiner Lügerei bewirkt hat. Seine ganze Familie war zerstört. Und das eigentlich schon lange vor dem Tod seines Lieblingssohnes. Seine Frau konnte erst ganz am Schluss denken, diesen Mann zu verlassen. Die Kommissare fand ich toll!!! Sehr menschlich. Auch sie waren mit der Psychologie dieses Falles überfordert.
    Ich finde nicht, wie hier die anderen, dass der Tatort schlecht war.

  20. Avatar von MacAndrew
    MacAndrew

    Ich fand diesen Tatort gut.
    Kommissare waren nicht persönlich involviert.
    Die Story nicht unrealistisch, auch wenn der Shootout am Ende doch übertrieben war. Dieser Höhepunkt sollte zeigen, wohin falsche Entscheidungen führen können:

    – der Initiale Mord durch Stefan (weiß man eigentlich, warum und wie das war?)
    – das Vertuschen durch die Familie
    – übersteigerter Familienzusammenhalt
    – die Rache der Schwestern
    – das Rachegelüst der Familie von Stefan
    – der private Wachschutz für die Schwestern
    – ganz allgemein die Bevorzugung der Selbstjustiz gegenüber dem Vertrauen in die Polizei bei allen Beteiligten.

  21. Avatar von
    Anonymous

    „Trotzdem“ ist unverkennbar ein Tatort von Färberböck – ästhetisch ansprechend, hinsichtlich des Plots sehr durchdacht und zu keinem Zeitpunkt zäh. Natürlich auch auf gar keinen Fall leichte Kost!

    Der Film überzeugt als Drama, das aus einem Guss wirkt, da jede Tat nachvollziehbar gemacht wird und die Situation konsequent zugespitzt wird, um die Spannung zu halten. Kameraführung, Filter und Musik sind kein schmückendes Beiwerk, sondern unterstützen die Wucht des Films. Auch die Schauspieler überzeugen. Besonders Fritz Karl und Ursina Lardi vermögen ihrem Schmerz Ausdruck zu verleihen – der eine laut, die andere ganz leise.

    Kleine Schwächen gibt es dennoch: Stellenweise wirken die Dialoge gestellt, besonders wenn es philosophisch wird. Auch wurde, so scheint es, an den entscheidenden Stellen gespart: Wo sind etwa die Statisten in der Schießerei-Szene? Schade ist zudem, dass über die Hintergründe des alles auslösenden Mordes so wenig bekannt ist: Unter welchen Umständen kam es zu dem Mord? Wie genau konnte der reuige Täter davon überzeugt werden, sich nicht zu stellen? Wie ging er mit seiner Tat um? Da man hier bewusst andere Aspekte in den Mittelpunkt rückt, wiegt dieser Kritikpunkt allerdings nicht schwer. Zuletzt sei noch auf reißerische Stilmittel, wie etwa die Überschriften „TAG X“ oder die nackte Kommissarin, verwiesen – einfach unnötig.

    Trotzdem – „Trotzdem“ ist ein sehr gelungener Tatort und ein würdiger Abschied von Paula Ringelhahn.

    Besonders der Abschied von der Kommissarin soll hier ausdrücklich gelobt werden. Es wäre ein Leichtes gewesen, Ringelhahn bei ihrem letzten Einsatz sterben zu lassen. Und doch hat man glücklicherweise darauf verzichtet. Stattdessen darf die Kommissarin sich ganz leise und doch so schön verabschieden: Mit einer sanften Melodie und vor allem unter Tränen seines liebenswerten Kollegen. Voss‘ trauriges Gesicht ist mehr wert als jeder Knall. Nach dem unnötig lauten und frustrierenden Abschied von Janneke und Brix eine Wohltat.

    Trotz kleinerer Schwächen wegen des gelungenen Falls und des bezaubernden Abschieds von einer bezaubernden Kommissarin alles in allem stark: 8/10.

  22. Avatar von Frederik

    Ein (schlechtes) Kammerspiel als Tatort getarnt.
    Dafür sind unsere GEZ-Gebühren wirklich zu schade.

  23. Avatar von Tatortfreaks85
    Tatortfreaks85

    Was soll es??? Wer war jetzt der Mörder? Warum schaue ich überhaupt den Tatort, wenn der Fall gar nicht aufgeklärt wird?!? Was waren das für Dialoge? Alles in allem war es ein einziger Fiebertraum… Aber dankbarer Abgang für die nette Kommissarin mit der Nacktszene? Warum? Das Lied am Ende hat diese Katastrophe vollends abgerundet. Freue mich schon auf nächste Woche:}

  24. Avatar von Angelika

    Oh, mein Gott! Was für ein grottenschlechter Tatort 😡. Wer hat da nur das Drehbuch so zerrissen, das am Ende eine Geschichte ohne Sinn und Verstand dabei raus kommt 😱. Und was wollte man mir der Nacktszene erreichen? Nach dem Motto: schlimmer geht immer, verabschiedet sich der Tatort auch noch von den letzten Zuschauern, die immer noch guter Hoffnung sind. Tschüss TATORT ⚰️

  25. Avatar von Osomayor

    Gott, nee, wenn man Charakterentwicklung, die man plausibel vielleicht in zwei Folgen untergebracht hätte, in 90 Minuten quetscht, dann kommt der Showdown on Mainstreet daher wie frisch aus dem Spaghetti-Western. Dazu hohle Dialoge teilweise auf Herbert-Reinecker-Niveau und theatralisch überzogenes Spiel – und die Kommissarin, die vor der Rente blank zieht – hoffentlich wusste wenigstens sie, warum – der Drehbuchautor wird wohl den Blackout vorschieben. Das würde gut dazu passen, dass man für den TATORT nur noch schwarz sehen kann, wenn es inndiesem Stil weiter geht.

  26. Die Geschichte wäre ganz ok, aber die Unsetzung ist grottenschlecht. Alle sprechen und bewegen sich so langsam, dass es total langweilig wird. Und was das mit der Nacktszene sollte, verstehe ich nicht.
    Gab es für die abtretende Schauspielerin noch eine To-do-Liste zum abhaken? Einmal noch nackt sein und einmal gerne noch ein Lied trällern?

  27. Absolut einer der schlechtesten Tatorte. Erst denkt man, dass er ganz spannend wird. Dann geht alles ohne Sinn…ohne wirkliche Auflösung weiter. Das warum ist ein riesiges Fragezeichen…schade für Dagmar Manzel, dass sie sich für ihren letzten Tatort für eine so konfuse Geschichte hergibt.

  28. Einfach nur peinlich die „Nacktszene“ zum Schluss ! Der Tatort war mal wieder von schlechter Tonqualität, so dass man etliche Passagen nicht verstehen konnte.
    Ansonsten ziemlich irrational und er ist daher eher zu den schwächeren Tatortfolgen zu zählen.

  29. Avatar von Barbara

    Katastrophal! Ich schließe mich dem vorherigen Kommentar zu 100 Prozent an.

  30. Ein richtig mieser Tatort. Ein absolut schwachsinniges Finale. Schade um die Zeit.

  31. Ich geh mit der Beschreibung mit, spannendes Experiment, aber mich hat es heute Abend einfach nicht mitgerissen… zu dünne Figuren ( die Söhne zu dumm, der Papa zu gut und was sollte dieser helfende ehemalige Knastkumpan? Wozu?) Im letzten Drittel zu dick aufgetragen, die Nacktszene habe ich einfach nicht verstanden… der Soundtrack war super, die Gesangseinlage aber dann doch etwas zu kitschig …

  32. Avatar von Christine
    Christine

    Schlecht, schlecht, schlecht! Für Dagmar Manzel tuts mir leid. Es wurde versucht, Spannung aufzubauen, dabei wurde der Bogen aber überspannt mit der Spannung, so dass es in Langeweile ausgeartet ist. Dialoge schlecht und aufgesetzt, Handlung nicht nachvollziehbar. Einfach nicht gut gemacht, was Dramaturgie und Regie betrifft. Kein guter Abgang für Dagmar Manzel. Die Halbnacktszene am Schluss war der Höhepunkt an Fremdscham.

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