Bild: SWR/Benoît Linder

Wann kommt der nächste Schwarzwald-Tatort?

Hier erfährst du, wann die ARD den nächsten neuen Schwarzwald-Tatort mit Franziska Tobler (Eva Löbau) und Friedemann Berg (Hans-Jochen Wagner) sendet – und was gerade gedreht wird.


Der letzte neue Schwarzwald-Tatort mit Franziska Tobler (Eva Löbau) und Friedemann Berg (Hans-Jochen Wagner) hieß Letzter Ausflug Schauinsland und lief am 20. Mai 2024: Die Hauptkommissare aus Freiburg müssen darin den Mord an einer psychiatrischen Gutachterin aufklären, die in einer forensischen Klinik tätig war und tot im Kofferraum ihres Wagens aufgefunden wird.

Wir sahen ein solides Krimidrama, dem es an Spannung fehlte – dank einer gelungenen Wendung auf der Zielgeraden reichte es trotzdem für 6 von 10 Punkten auf unserer Bewertungsskala. Vom Publikum erhielt der Film sehr gemischtes Feedback, viele Zuschauer störte das eigenwillige Ende. Die Einschaltquote fiel mit nicht einmal 6 Millionen Zuschauern sehr enttäuschend aus.

Wie geht es nun im Schwarzwald weiter?

Im April 2023 startete der Dreh zu Schwarzwald-Tatort Nr. 13: Regie bei Zu den Akten gelegt, der einige Monate später in Ad Acta umgetauft wurde, führte Rudi Gaul, der zuletzt den Stuttgarter Tatort Videobeweis inszenierte. Das Drehbuch stammt von Bernd Lange, der auch die Geschichten zu den Schwarzwald-Folgen Goldbach und Die Blicke der Anderen schrieb. Im Film wird ein Mountainbiker im Wald erschossen. Er war als Anwalt in einer Kanzlei mit zwielichtigen Mandanten und hoher Erfolgsquote im Strafrecht tätig. Berg konzentriert sich bei den Ermittlungen auf die Klientel der Kanzlei, Tobler bindet ihren Vater ein, der in seiner aktiven Zeit bei der Polizei mit dem Seniorchef der Kanzlei zu tun hatte. Gedreht wurde unter anderem am Jesuitenschloss in Merzhausen sowie am Karlsruher Schwurgericht. Der Film feiert am Sonntag, 22. September 2024 um 20.20 Uhr seine TV-Premiere im Ersten.

Auch Schwarzwald-Tatort Nr. 14, der den Arbeitstitel Die große Angst trägt, befindet sich seit September 2023 in Produktion: Regie führte Tatort-Debütantin Christina Ebelt, die auch das Drehbuch geschrieben hat. Im Film ermitteln Tobler und Berg, nachdem es in der Gondel einer Seilbahn zu einem Streit mit tödlichem Ausgang kommt und eine schwangere Frau mit ihrem Mann danach in den Schwarzwald entkommt. Bei der Jagd nach den Flüchtigen stehen die Kommissare unter Druck, weil ihr Fahndungsaufruf Ängste in der Bevölkerung schürt, die sich zur Hetzjagd ausweiten. Eine Schlüsselszene wurde in Freiburg in der Schauinslandbahn gedreht, wie die Badische Zeitung berichtet. Weitere Impressionen zeigt ein Setvideo von SWR Aktuell. Der Tatort soll 2025 ins Fernsehen kommen: Hält sich die ARD an die üblichen Abstände, ist von der 1. Jahreshälfte 2025 auszugehen. Weil er vorab bereits am 27. August und an weiteren Tagen beim Festival des deutschen Films in Ludwigshafen läuft, könnte es aber auch gut sein, dass die ARD die TV-Premiere dieses Krimis vorzieht und sich nicht an die chronologische Reihenfolge der Dreharbeiten hält.

Die erste Klappe zum 15. Schwarzwald-Tatort fiel im März 2024: Er trägt den Arbeitstitel Ins Auge sehen und wird von Robert Thalheim inszeniert. Der Filmemacher führte für die Krimireihe zuletzt 2023 bei der Berliner Doppelfolge Nichts als die Wahrheit (1) und Nichts als die Wahrheit (2) sowie beim Schwarzwald-Erstling Goldbach Regie. Für Friedemann Berg wird dieser Krimi aus der Feder von Drehbuchautor Bernd Lange (Der wüste Gobi) ein persönlicher: Er erhält auf seinem Hof Besuch von seinem Bruder, der aus der Psychiatrie geflohen ist und mit einer schweigsamen Begleiterin und einem gewaltbereiten Begleiter Unterschlupf bei ihm sucht. Die drei nehmen Berg als Geisel und tragen eine Waffe bei sich, die offenbar beim Mordfall zum Einsatz kam, den Berg und Tobler untersuchen. Gedreht wurde unter anderem in Freistett in der Ortenau. Der Film soll im Jahr 2025 seine TV-Premiere feiern. SWR Aktuell berichtete über die Dreharbeiten.

Last but not least befindet sich auch schon der 16. Schwarzwald-Tatort in Vorbereitung: Er heißt Das jüngste Geißlein und soll unter Regie von Rudi Gaul entstehen – dem gleichen Filmemacher also, der bei Zu den Akten gelegt am Ruder saß und auch weitere Tatort-Folgen für den SWR inszenierte. Zur Handlung und zur Besetzung vor und hinter der Kamera sind ansonsten noch keine Details bekannt. Sofern die Dreharbeiten zeitnah starten, dürfte auch dieser Krimi im Jahr 2025 im Fernsehen und in der ARD-Mediathek zu sehen sein.

Die nächsten TV-Termine für den Tatort aus dem Schwarzwald:

Zu den Akten gelegt
voraussichtlich 2. Jahreshälfte 2024

Die große Angst
voraussichtlich 1. Jahreshälfte 2025

Ins Auge sehen
voraussichtlich im Jahr 2025

Das jüngste Geißlein
voraussichtlich im Jahr 2025

Über den Schwarzwald-Tatort

Bei den Zuschauern hatte der Schwarzwald-Tatort mit den beiden Hauptkommissaren Franziska Tobler (Eva Löbau) und Friedemann Berg (Hans-Jochen Wagner) in den vergangenen Jahren einen schweren Stand: Wenngleich sich die Einschaltquoten im guten bis sehr guten Bereich zwischen 8 und 11 Millionen Zuschauer einpendelten, hagelte es nach den TV-Premieren der Krimis mit den Nachfolgern der Bodensee-Ermittler Klara Blum (Eva Mattes) und Kai Perlmann (Sebastian Bezzel) häufig Kritik.

Vor allem der Tatort Ich hab im Traum geweinet, bei dem sich Tobler und Berg im Schwarzwälder Fasnetstrubel die Kante geben und anschließend sogar ungeschützten Sex miteinander haben, fiel beim Publikum durch und sorgte 2020 aufgrund der drastischen Nackt- und Gewaltdarstellungen am Sonntagabend für Empörung auf breiter Front. Die Einschaltquote fiel mit gut 6 Millionen Zuschauern entsprechend miserabel aus – dabei ist der sperrige Krimi in unseren Augen bei weitem nicht so schlecht, wie ihn einige Medien vorab beschrieben hatten.

Einen lauten Aufschrei gab es auch 2019 beim heiklen Tatort Für immer und dich – allerdings weniger aufgrund des darin behandelten Themas Pädophilie, sondern weil in dem Krimi ein Hund brutal erschlagen wird (der in der Realität natürlich überlebt hat). Der doppelbödige Tatort Damian, in dem Friedemann Berg aufgrund einer Erkrankung von Schauspieler Hans-Jochen Wagner einmalig von Aushilfskommissar Luka Weber (Carlo Ljube) vertreten wird, überforderte 2018 hingegen viele Zuschauer – uns hingegen hat das raffinierte Verwirrspiel ganz hervorragend gefallen.

Mit dieser Ausnahme herrscht seit dem ersten Schwarzwald-Tatort Goldbach von 2017 auf der Position der Ermittler Konstanz – dabei musste kurz vor der ersten Tatort-Folge mit Eva Löbau und Hans-Jochen Wagner im Hinblick aufs Personal noch schnell improvisiert werden. Wenige Wochen vor dem Start der Dreharbeiten hatte nämlich der eigentlich fest für den Krimi eingeplante Harald Schmidt einen Rückzieher gemacht – er sollte ursprünglich den Kriminaloberrat Gernot Schöllhammer spielen und war vom Südwestrundfunk (SWR) schon medienwirksam präsentiert worden.

Für den früheren TV-Entertainer, der auch regelmäßig in dem seichten ZDF-Format Das Traumschiff zu sehen ist, sprang kurzfristig Schauspielerin Steffi Kühnert ein, die dann in ihrer Rolle als Kripo-Chefin Cornelia Harms in den ersten fünf Tatort-Folgen aus dem Schwarzwald zu sehen war. Ihren letzten Auftritt hatte Kühnert im Tatort Rebland von 2020 – wie uns der SWR bestätigt hat, wird Kühnert aber nicht mehr im Schwarzwald-Tatort zu sehen sein. Die Schauspielerin und Theaterregisseurin möchte sich auf andere Projekte konzentrieren.