Bild: SWR/Benoît Linder

Wann kommt der nächste Schwarzwald-Tatort?

Hier erfährst du, wann die ARD den nächsten neuen Schwarzwald-Tatort mit Franziska Tobler (Eva Löbau) und Friedemann Berg (Hans-Jochen Wagner) sendet – und was gerade gedreht wird.


Der letzte neue Schwarzwald-Tatort mit Franziska Tobler (Eva Löbau) und Friedemann Berg (Hans-Jochen Wagner) hieß Die große Angst und lief am 23. März 2025: Die Hauptkommissare aus Freiburg müssen darin einen Todesfall in der Gondel einer Seilbahn aufklären und jagen ein flüchtiges Pärchen durch den Schwarzwald.

Uns hat dieser Krimi nicht überzeugt – bei unserem Filmkritiker fiel er vor allem aufgrund einiger haarsträubender Logiklöcher fast komplett durch und erntete nur schwache 2 von 10 Punkten auf der Bewertungsskala. Auch bei großen Teilen des Publikums kam der Film alles andere als gut an. Die Einschaltquote lag mit gut 7,5 Millionen Menschen in Deutschland ebenfalls im unterdurchschnittlichen Bereich – das dürfte aber eher daran gelegen haben, dass parallel zum Tatort das Fußball-Länderspiel Deutschland gegen Italien auf RTL ausgestrahlt wurde.

Wie geht es nun im Schwarzwald weiter?

Im März 2024 fiel die erste Klappe zum 15. Schwarzwald-Tatort Der Reini: Er trug während der Dreharbeiten noch den Arbeitstitel Ins Auge sehen und wurde von Robert Thalheim inszeniert. Der Filmemacher führte für die Krimireihe zuletzt 2023 bei der Berliner Doppelfolge Nichts als die Wahrheit (1) und Nichts als die Wahrheit (2) sowie beim Schwarzwald-Erstling Goldbach Regie. Für Friedemann Berg wird dieser Krimi aus der Feder von Drehbuchautor Bernd Lange (Der wüste Gobi) ein sehr persönlicher: Er erhält auf seinem Hof Besuch von seinem Bruder, der aus der Psychiatrie geflohen ist und mit einer schweigsamen Begleiterin und einem gewaltbereiten Begleiter Unterschlupf bei ihm sucht. Die drei nehmen Berg als Geisel und tragen eine Waffe bei sich, die offenbar beim Mordfall zum Einsatz kam, den Berg und Tobler untersuchen. Gedreht wurde unter anderem in Freistett in der Ortenau. Der Film ist für den Herbst 2025 im Fernsehen angekündigt. SWR Aktuell berichtete über die Dreharbeiten.

Auch der 16. Schwarzwald-Tatort befindet sich schon länger in Produktion: Die erste Klappe zu Das jüngste Geißlein fiel unter Regie von Rudi Gaul im November 2024 – demselben Filmemacher also, der zuletzt auch bei Ad Acta am Ruder saß und bereits einige weitere Tatort-Folgen für den SWR inszenierte. Gemeinsam mit Ulrike Schölles, die zum ersten Mal für die Krimireihe aktiv war, schrieb der vielbeschäftigte Filmemacher auch das Drehbuch zu diesem Krimi. Tobler und Berg ermitteln diesmal in einer Art Schauermärchen, das an das Grimmsche Werk „Der Wolf und die sieben jungen Geißlein“ erinnert: Berg findet zufällig Blutspuren in einem Haus am Waldrand – und darin ein neunjähriges Mädchen, dass sich verängstigt im Kasten der Standuhr zusammenkauert. Während seine Mutter verschwunden ist, wird die Leiche ihres Vaters mit Steinen beschwert in einem See gefunden. Der Krimi dürfte im Jahr 2026 im Fernsehen und in der ARD-Mediathek zu sehen sein; einen Termin hat der SWR bis dato nicht kommuniziert.

Zudem starteten im April 2025 die Dreharbeiten zu Schwarzwald-Tatort Nr. 17 mit dem Arbeitstitel Innere Angelegenheiten, der es auf stolze 24 Drehnächte (!) bringt: Das Drehbuch zu diesem Krimi mit Tobler und Berg stammt so wie bei Der Reini aus der Feder von Bernd Lange. Auch hier führte Robert Thalheim Regie (s.o.), es kommen also dieselben Filmemacher wie beim 15. Schwarzwald-Tatort zum Einsatz. In diesem Krimi ermitteln die Freiburger Kommissare nach einem Totschlag im Nebenraum eines Clubs: Der mutmaßliche Täter ist verhaftet und wird von Berg im Präsidium verhört. Er strebt ein schnelles Geständnis des Intensivtäters an, damit er ihn nicht laufenlassen muss. Gleichzeitig hält Tobler im Club die Rockergang des Opfers in Schach, die nur zu gern auf die Freunde des Täters losgehen würde, und sammelt Indizien für den Tathergang. Dieser Schwarzwald-Tatort dürfte ebenfalls im Jahr 2026 ins Fernsehen kommen; der SWR hat im Zuge der Dreharbeiten keinen Termin kommuniziert.

Auch Schwarzwald-Tatort Nr. 18 befindet sich bereits in Vorbereitung: Er trägt den Arbeitstitel Sharenting und soll unter Regie von Marijana Verhoef entstehen. Die Filmemacherin gibt damit ihr Debüt für die Krimireihe. Das Drehbuch hat Stefanie Veith geschrieben, die in den letzten Jahren bereits acht Tatort-Geschichten konzipiert hat: Sie steuerte zuletzt die Drehbücher zum Zürcher Tatort Risiken mit Nebenwirkungen, zum Dresdner Tatort Katz und Maus und zum Schwarzwald-Tatort Letzter Ausflug Schauinsland bei. Worum es diesmal geht, ist noch nicht bekannt. Der 18. Tatort mit Tobler und Berg dürfte auch erst im Jahr 2027 ausgestrahlt werden, sofern ARD und SWR die chronologische Ausstrahlung der abgedrehten Folgen einhalten (was keineswegs selbstverständlich ist). Gedreht wird im Juli 2025.

Die nächsten TV-Termine für den Tatort aus dem Schwarzwald:

Der Reini
Herbst 2025

Das jüngste Geißlein
voraussichtlich im Jahr 2026

Innere Angelegenheiten
voraussichtlich im Jahr 2026

Sharenting
voraussichtlich im Jahr 2027

Über den Schwarzwald-Tatort

Bei den Zuschauern hatte der Schwarzwald-Tatort mit den beiden Hauptkommissaren Franziska Tobler (Eva Löbau) und Friedemann Berg (Hans-Jochen Wagner) in den vergangenen Jahren einen schweren Stand: Wenngleich sich die Einschaltquoten im guten bis sehr guten Bereich zwischen 8 und 11 Millionen Zuschauer einpendelten, hagelte es nach den TV-Premieren der Krimis mit den Nachfolgern der Bodensee-Ermittler Klara Blum (Eva Mattes) und Kai Perlmann (Sebastian Bezzel) häufig Kritik.

Vor allem der Tatort Ich hab im Traum geweinet, bei dem sich Tobler und Berg im Schwarzwälder Fasnetstrubel die Kante geben und anschließend sogar ungeschützten Sex miteinander haben, fiel beim Publikum durch und sorgte 2020 aufgrund der drastischen Nackt- und Gewaltdarstellungen am Sonntagabend für Empörung auf breiter Front. Die Einschaltquote fiel mit gut 6 Millionen Zuschauern entsprechend miserabel aus – dabei ist der sperrige Krimi in unseren Augen bei weitem nicht so schlecht, wie ihn einige Medien vorab beschrieben hatten.

Einen lauten Aufschrei gab es auch 2019 beim heiklen Tatort Für immer und dich – allerdings weniger aufgrund des darin behandelten Themas Pädophilie, sondern weil in dem Krimi ein Hund brutal erschlagen wird (der in der Realität natürlich überlebt hat). Der doppelbödige Tatort Damian, in dem Friedemann Berg aufgrund einer Erkrankung von Schauspieler Hans-Jochen Wagner einmalig von Aushilfskommissar Luka Weber (Carlo Ljubek) vertreten wird, überforderte 2018 hingegen viele Zuschauer – uns hingegen hat das raffinierte Verwirrspiel ganz hervorragend gefallen.

Mit dieser Ausnahme herrscht seit dem ersten Schwarzwald-Tatort Goldbach von 2017 auf der Position der Ermittler Konstanz – dabei musste kurz vor der ersten Tatort-Folge mit Eva Löbau und Hans-Jochen Wagner im Hinblick aufs Personal noch schnell improvisiert werden. Wenige Wochen vor dem Start der Dreharbeiten hatte nämlich der eigentlich fest für den Krimi eingeplante Harald Schmidt einen Rückzieher gemacht – er sollte ursprünglich den Kriminaloberrat Gernot Schöllhammer spielen und war vom Südwestrundfunk (SWR) schon medienwirksam präsentiert worden.

Für den früheren TV-Entertainer, der auch regelmäßig in dem seichten ZDF-Format Das Traumschiff zu sehen ist, sprang kurzfristig Schauspielerin Steffi Kühnert ein, die dann in ihrer Rolle als Kripo-Chefin Cornelia Harms in den ersten fünf Tatort-Folgen aus dem Schwarzwald zu sehen war. Ihren letzten Auftritt hatte Kühnert im Tatort Rebland von 2020 – wie uns der SWR bestätigt hat, wird Kühnert aber nicht mehr im Schwarzwald-Tatort zu sehen sein. Die Schauspielerin und Theaterregisseurin möchte sich auf andere Projekte konzentrieren.