Bild: ORF/KGP Filmproduktion/Petro Domenigg

Wann kommt der nächste Tatort aus Wien?

Hier erfährst du, wann ARD und ORF 2 den nächsten neuen Wiener Tatort mit Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) und Bibi Fellner (Adele Neuhauser) senden – und was gerade gedreht wird.


Die letzte neue Tatort-Folge aus Österreich lief am 13. April 2025 und hieß Wir sind nicht zu fassen!: Die Wiener Ermittler Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) und Bibi Fellner (Adele Neuhauser) müssen darin den Tod eines jungen Mannes aufklären, der nach einer Demonstration tot vorm Burgtheater aufgefunden wird.

Uns hat der Krimi aus Wien trotz kleinerer Schwächen gut unterhalten; wir gaben dem Austro-Tatort solide 6 von 10 Punkten. Beim Publikum kam der Film im Schnitt etwas besser an. Die Einschaltquote lag mit gut 8,1 Millionen Zuschauern in Deutschland ebenfalls in einem sehr ordentlichen Bereich.

Wie geht es nun in Wien weiter?

Im Oktober 2024 fiel die erste Klappe zum nächsten Tatort mit Adele Neuhauser und Harald Krassnitzer: Regie bei Der Elektriker führte Harald Sicheritz, der bereits fünfmal für einen Austro-Tatort am Ruder saß (zuletzt bei Abgründe und Paradies). Das Drehbuch schrieben Roland Hablesreiter und Petra Ladinigg, die ihr Debüt für die Krimireihe geben. In diesem Film untersucht das Wiener Ermittlerduo einen Todesfall in einem Pflegeheim, in dem das gestresste Personal am Anschlag arbeitet. Ein gehbehinderter Pensionär ist in seiner Badewanne ertrunken; Fremdeinwirkung kann dabei nicht ausgeschlossen werden. Der Tatort feiert am Sonntag, 14. Dezember um 20.15 Uhr seine TV-Premiere im Ersten und auf ORF 2..

Auch ein weiterer Wiener Tatort befindet sich seit Anfang September 2025 in Produktion: Er trägt den Arbeitstitel Gegen die Zeit (alternativ auch: Sonne auf uns) und entstand unter Regie von Katharina Mückstein. Die Filmemacherin schrieb auch das Drehbuch und inszenierte zuvor bereits den Austro-Tatort Dein Verlust, der im März 2024 ausgestrahlt wurde. Im Film müssen Eisner und Fellner den Mord am Leiter einer sozialpädagogischen Wohngemeinschaft für Jugendliche aufklären, der erschlagen aufgefunden wurde. Die Bewohner des Heims – allesamt junge Männer zwischen 14 und 18 Jahren – stehen der Polizei allerdings feindselig gegenüber. Auch die Ex-Frau des Verstorbenen rückt in den Blickpunkt: Sie hatte den Ermordeten nur deshalb nicht wegen seiner cholerischen Anfälle angezeigt, weil er seinen Job in der Sozialbranche verloren hätte. Im Fernsehen wird dieser Krimi im Jahr 2026 ausgestrahlt.

Im Jahr 2026 heißt es zugleich Abschied nehmen von Eisner und Fellner: Wie der ORF im April 2025 bekanntgab, quittieren Harald Krassnitzer und Adele Neuhauser auf eigenen Wunsch den Dienst und wollen „aufhören, wenn es am schönsten ist“. Wir informieren auf einer Sonderseite.

Ihr über-übernächster und damit letzter Tatort wird unter dem Arbeitstitel Dann sind wir Helden geführt und weiß hochkarätige Namen in seinen Reihen: Die erste Klappe unter Regie von Christopher Schier, der bereits viermal für die Krimireihe am Ruder saß, fiel im Oktober 2025. Zuletzt inszenierte der Filmemacher den elektrisierenden Wiener Tatort Die Amme und den überragenden Münchner Fall Lass den Mond am Himmel stehen. Das Drehbuch schrieben Stefan Hafner und Thomas Weingartner, die auch das Drehbuch zu Lass den Mond am Himmel stehen konzipierten und den grandiosen Austro-Tatort Her mit der Marie! schrieben. In ihrem letzten Tatort stehen Eisner und Fellner im Mittelpunkt einer turbulenten Story: Ein Arbeitssuchender findet anstelle des erhofften Jobs eine junge Frau – und wird unerwartet zum Transporteur gestohlenen Geldes mitsamt der Diebin. Und das ausgerechnet im Auto des frisch aus der Haft entlassenen Inkasso-Heinzi (Simon Schwarz). Das löst eine nicht absehbare Ereigniskette aus, die auch das Ermittlerduo erfasst. Laut ORF soll dieser Krimi bis Ende 2026 erstmalig gezeigt werden.

Wer die Nachfolge von Eisner und Fellner antritt, hat der ORF bis dato nicht kommuniziert – im Oktober 2025 veröffentlichte der Kurier allerdings einen Artikel, der Laurence Rupp und Miriam Fussenegger als Nachfolger für Harald Krassnitzer und Adele Neuhauser nennt. Das Blatt beruft sich auf eine „verlässliche Quelle“ und räumt zugleich ein, dass seitens des ORF noch keine offizielle Bestätigung dazu vorliegt. Der Sender will das neue Team erst Ende 2025 bekanntgeben und es bleibt abzuwarten, ob Rupp und Fussenegger tatsächlich das neue Austro-Duo stellen. Der Abschied von Hubert Kramar, der im Wiener Tatort den Chef und Oberst „Ernstl“ Rauter spielt, ist allerdings seit Oktober 2025 bestätigt. Offen ist indes, ob Kollegin Meret Schande (Christina Scherrer) dem Format erhalten bleibt.

Die nächsten TV-Termine für den Tatort aus Österreich:

Der Elektriker
Sonntag, 14. Dezember 2025, 20.15 Uhr, Das Erste/ORF 2

Gegen die Zeit
im Jahr 2026

Dann sind wir Helden
voraussichtlich Ende 2026

Über den Wiener Tatort

Der Wiener Chefinspektor Moritz Eisner (Harald Krassnitzer), der seit 1999 für den Österreichischen Rundfunk in der ARD, im ORF und im SRF auf Mördersuche geht, zählt zu den dienstältesten Ermittlern der öffentlich-rechtlichen Krimireihe. Sein erster Tatort war der Fall Nie wieder Oper, bei dem er noch von Gruppeninspektorin Suza Binder (Loretta Pflaum) und Bezirksinspektor Norbert Dobos (Alois Frank) unterstützt wird.

Für Harald Krassnitzer sollte der Tatort Verschwörung im Jahr 2021 eigentlich der 50. Tatort-Einsatz werden: Anders als Adele Neuhauser, die in ihrer beliebten Rolle als Major Bibi Fellner „erst“ seit der Folge Vergeltung von 2011 in Wien an Bord ist, ermittelt Moritz Eisner seit über zwei Jahrzehnten für die Krimireihe. Da der später abgedrehte Fall Die Amme entgegen der ursprünglichen Planungen ein paar Monate früher seine TV-Premiere feierte, ist er als 50. Tatort mit Moritz Eisner in die Tatort-Annalen eingegangen.

In beiden Krimis müssen die Wiener Ermittler, die in der Regel zwei- bis dreimal pro Kalenderjahr auf Sendung gehen, bereits ohne ihren langjährigen Assistenten Manfred „Fredo“ Schimpf (Thomas Stipsits) auskommen, der sein Debüt als Tatort-Polizist 2012 im Krimi Falsch verpackt gab und 2020 in Unten zum letzten Mal in der Krimireihe zu sehen war. Seine Nachfolgerin ist Christina Scherrer in der Rolle als Assistentin Meret Schande, die sie bereits im Tatort Schock von 2017 übernahm und seit Die Amme regelmäßig im Wiener Tatort dabei ist (allerdings nicht immer).

Weil Moritz Eisner und Bibi Fellner, die bei ihren Ermittlungen oft mit ihrem strengen Vorgesetzten Ernst „Ernstl“ Rauter (Hubert Kramar) aneinandergeraten, für das Bundeskriminalamt tätig sind, kommen die beiden auch außerhalb von Wien zum Einsatz. In der Zeit nach der Jahrtausendwende gab der ORF einige „Tirol-Folgen“ in Auftrag – so etwa den starken Tatort Der Teufel vom Berg aus dem Jahr 2005, in dem der spätere Wiesbadener Tatort-Kommissar Ulrich Tukur in einer Nebenrolle glänzt. Fernab der Großstadt – nämlich in Kärnten, am Wolfgangsee und in der Steiermark – ermittelten Eisner und Fellner zum Beispiel in den Tatort-Folgen Baum fällt und Wahre Lügen von 2019 sowie im Grenzfall von 2015 und in Paradies von 2014.

Während die Krimis im deutschen Nachbarland regelmäßig Spitzenquoten einfahren, tut sich der Austro-Tatort hierzulande etwas schwerer: Im Vergleich zu anderen Tatort-Städten rangieren die Krimis aus Wien mit Blick auf die Einschaltquote eher im hinteren Bereich.