Bild: ORF/Darryl Oswald

Wann kommt der nächste Tatort aus Wien?

Hier erfährst du, wann ARD und ORF 2 den nächsten neuen Wiener Tatort mit Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) und Bibi Fellner (Adele Neuhauser) senden – und was gerade gedreht wird.


Die letzte neue Tatort-Folge aus Österreich lief am 13. April 2025 und hieß Messer: Die Wiener Ermittler Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) und Bibi Fellner (Adele Neuhauser) müssen darin den Tod eines Chefkochs aufklären, der in einem Spitzenrestaurant tätig war und vor seinem Wohnhaus erstochen aufgefunden wird.

Uns hat der Krimi aus Wien gut unterhalten, wenngleich echte Überraschungen im Drehbuch Mangelware blieben: Wir gaben dem Austro-Tatort solide 6 von 10 Punkten. Beim Publikum kam der Film etwas besser an. Auch die Einschaltquote war einmal mehr sehr gut: 8,44 Mio. Menschen schalteten in Deutschland ein – für einen Tatort mit Eisner und Fellner war das sogar der höchste Marktanteil aller Zeiten (32,0 Prozent).

Wie geht es nun in Wien weiter?

Im Februar 2024 – und damit einige Monate vor den Dreharbeiten zum bereits ausgestrahlten Tatort Messer – startete unter Regie von Rupert Henning, der auch das Drehbuch schrieb und zuletzt den Austro-Tatort Krank inszenierte, die Produktion des nächsten Krimis aus Wien: Er trägt den Titel Wir sind nicht zu fassen! (zuvor: Uns kriegt ihr nie) und wurde vom ORF ungewohnt knapp am Rande der TV-Premiere von Dein Verlust kommuniziert. Über die Besetzung der Nebenrollen ist wenig bekannt. Über den Inhalt berichtet das Portal OE24: Im Film wird nach einer Demonstration die Leiche eines jungen Mannes vor dem Burgtheater gefunden. Die Spuren sind rar, die Zeugen sagen widersprüchlich aus. Ist ein Aufeinandertreffen mit Gegendemonstranten eskaliert? Oder stammt der Täter aus den Reihen der Polizei, die bei der Demo eingegriffen hat? Dieser Tatort wird bereits am Sonntag, 1. Juni 2025 um 20.15 Uhr erstmalig im Ersten ausgestrahlt und in der Mediathek eingestellt. 

Darüber hinaus fiel im Oktober 2024 die erste Klappe zu einem weiteren Tatort mit Adele Neuhauser und Harald Krassnitzer: Regie bei Der Elektriker führte Harald Sicheritz, der bereits fünfmal für einen Austro-Tatort am Ruder saß (zuletzt bei Abgründe und Paradies). Das Drehbuch schrieben Roland Hablesreiter und Petra Ladinigg, die damit ihr Debüt für die Krimireihe geben. Im Film untersucht das Wiener Ermittlerduo einen Todesfall in einem Pflegeheim, in dem das gestresste Personal täglich am Anschlag arbeitet. Ein gehbehinderter Pensionär ist in seiner Badewanne ertrunken und Fremdeinwirkung kann dabei nicht ausgeschlossen werden. Der ORF hat diesen Film mit Moritz Eisner und Bibi Fellner ebenfalls noch für dieses Jahr im Fernsehen angekündigt – wenn dieser Plan aufgeht, dürfte es auf die 2. Jahreshälfte 2025 hinauslaufen.

Auch ein weiterer Wiener Tatort, der noch in diesem Jahr gedreht werden soll, befindet sich bereits in Vorbereitung: Er trägt den Arbeitstitel Sonne auf uns und soll unter Regie von Katharina Mückstein entstehen. Die Filmemacherin inszenierte bereits den Eisner-und-Fellner-Tatort Dein Verlust, der im März 2024 ausgestrahlt wurde. Nähere Details zur Handlung oder zur Besetzung vor und hinter der Kamera sind momentan noch nicht bekannt. Im Fernsehen wird dieser Krimi dann im Jahr 2026 ausgestrahlt. Gleiches gilt für einen weiteren Fall, zu dem bis dato noch keine Details bekannt sind und der ebenfalls noch im Jahr 2025 gedreht werden soll.

Im Jahr 2026 heißt es dann Abschied nehmen von Moritz Eisner und Bibi Fellner: Wie der ORF am 14. April 2025 über die sozialen Medien bekanntgab, soll es nur noch die oben genannten, vier neuen Fälle mit dem Wiener Ermittlerduo geben. Die beiden quittieren auf eigenen Wunsch den Dienst und wollen „aufhören, wenn es am schönsten ist“. Wir informieren auf einer Sonderseite.

Wer die Nachfolge der beiden antritt, hat der ORF bis dato nicht kommuniziert – in mehreren Online-Medien kursieren allerdings Gerüchte, nach denen August Wittgenstein und Caroline Frank im Fokus für die Nachfolge von Harald Krassnitzer und Adele Neuhauser stehen. Die beiden waren am 24. April 2025 erstmals gemeinsam in der Krimireihe „Mord in Wien“ zu sehen. Bei positiver Resonanz des Publikums sei denkbar, diese Ermittlerrollen für den Tatort weiterzuentwickeln. Der ORF hat das bisher nicht bestätigt. Die Zukunft wird zeigen, ob an diesem Gerücht was dran ist.

Die nächsten TV-Termine für den Tatort aus Österreich:

Wir sind nicht zu fassen!
Sonntag, 1. Juni 2025, 20.15 Uhr, Das Erste

Der Elektriker
voraussichtlich 2. Jahreshälfte 2025

Sonne auf uns
im Jahr 2026

N.N.
Ende 2026

Über den Wiener Tatort

Der Wiener Chefinspektor Moritz Eisner (Harald Krassnitzer), der seit 1999 für den Österreichischen Rundfunk in der ARD, im ORF und im SRF auf Mördersuche geht, zählt zu den dienstältesten Ermittlern der öffentlich-rechtlichen Krimireihe. Sein erster Tatort war der Fall Nie wieder Oper, bei dem er noch von Gruppeninspektorin Suza Binder (Loretta Pflaum) und Bezirksinspektor Norbert Dobos (Alois Frank) unterstützt wird.

Für Harald Krassnitzer sollte der Tatort Verschwörung im Jahr 2021 eigentlich der 50. Tatort-Einsatz werden: Anders als Adele Neuhauser, die in ihrer beliebten Rolle als Major Bibi Fellner „erst“ seit der Folge Vergeltung von 2011 in Wien an Bord ist, ermittelt Moritz Eisner seit über zwei Jahrzehnten für die Krimireihe. Da der später abgedrehte Fall Die Amme entgegen der ursprünglichen Planungen ein paar Monate früher seine TV-Premiere feierte, ist er als 50. Tatort mit Moritz Eisner in die Tatort-Annalen eingegangen.

In beiden Krimis müssen die Wiener Ermittler, die in der Regel zwei- bis dreimal pro Kalenderjahr auf Sendung gehen, bereits ohne ihren langjährigen Assistenten Manfred „Fredo“ Schimpf (Thomas Stipsits) auskommen, der sein Debüt als Tatort-Polizist 2012 im Krimi Falsch verpackt gab und 2020 in Unten zum letzten Mal in der Krimireihe zu sehen war. Seine Nachfolgerin ist Christina Scherrer in der Rolle als Assistentin Meret Schande, die sie bereits im Tatort Schock von 2017 übernahm und seit Die Amme regelmäßig im Wiener Tatort dabei ist (allerdings nicht immer).

Weil Moritz Eisner und Bibi Fellner, die bei ihren Ermittlungen oft mit ihrem strengen Vorgesetzten Ernst „Ernstl“ Rauter (Hubert Kramar) aneinandergeraten, für das Bundeskriminalamt tätig sind, kommen die beiden auch außerhalb von Wien zum Einsatz. In der Zeit nach der Jahrtausendwende gab der ORF einige „Tirol-Folgen“ in Auftrag – so etwa den starken Tatort Der Teufel vom Berg aus dem Jahr 2005, in dem der spätere Wiesbadener Tatort-Kommissar Ulrich Tukur in einer Nebenrolle glänzt. Fernab der Großstadt – nämlich in Kärnten, am Wolfgangsee und in der Steiermark – ermittelten Eisner und Fellner zum Beispiel in den Tatort-Folgen Baum fällt und Wahre Lügen von 2019 sowie im Grenzfall von 2015 und in Paradies von 2014.

Während die Krimis im deutschen Nachbarland regelmäßig Spitzenquoten einfahren, tut sich der Austro-Tatort hierzulande etwas schwerer: Im Vergleich zu anderen Tatort-Städten rangieren die Krimis aus Wien mit Blick auf die Einschaltquote eher im hinteren Bereich.