Bild: WDR/Bavaria Fiction GmbH/Martin Valentin Menke

Wann kommt der nächste Tatort aus Köln?

Hier erfährst du, wann die ARD den nächsten Kölner Tatort mit Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär) sendet – und welche Folgen bereits gedreht wurden.


Der letzte Kölner Tatort hieß Restschuld und wurde am 5. Januar 2025 ausgestrahlt: Die Hauptkommissare Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär) suchen darin einen arroganten Inkasso-Manager, der nachts überfallen wurde und wie vom Erdboden verschluckt ist.

Wir sahen ein Krimidrama mit Stärken und Schwächen: Während der Kriminalfall aufgrund seiner Vorhersehbarkeit und der fehlenden Spannung nicht überzeugen konnte, punktete der Film mit Sozialkritik und interessanten Einblicken in die Inkasso-Branche. Von unserem Filmkritiker erntete der Tatort durchschnittliche 5 von 10 Punkten. Bei großen Teilen des Publikums kam der Tatort deutlich besser an, auch die Einschaltquote fiel mit knapp 10 Millionen Zuschauern sehr stark aus.

Wie geht es nun in Köln weiter?

Im April 2024 starteten unter Regie von Charlotte Rolfes, die zuletzt den Kölner Tatort Pyramide inszenierte, die Dreharbeiten zu einem Tatort aus der Feder von Eva und Volker A. Zahn, die auch die Geschichte zum vorletzten Kölner Tatort Siebte Etage schrieben: Er trägt den Arbeitstitel Colonius (zuvor: Der Turm, den trug aber bereits ein Frankfurter Tatort von 2018). Ballauf und Schenk ermitteln in ihrem 93. Fall nach dem Mord an einem ehemaligen Fotografen, der in den 90er Jahren in der damals noch jungen Technoszene aktiv war. Eine Spur führt die Kommissare zu seinen alten Weggefährten. Wichtige Szenen für den Film entstanden – der Titel deutet es an – im Kölner Fernmeldeturm Colonius, in dem damals tatsächlich Technoparties veranstaltet wurden. Mit diesem Tatort ist laut WDR im Jahr 2025 im TV und in der Mediathek zu rechnen. Seine Vorpremiere feierte er im Oktober 2024 beim Filmfestival Cologne.

Im August 2024 startete zudem der Dreh zu einem weiteren Tatort aus der Domstadt, der den Arbeitstitel Die Schöpfung trägt: Das Drehbuch stammt von Wolfgang Stauch (Die Nacht der Kommissare), der den Film in seiner Vita unter dem vorherigen Arbeitstitel Der Eiserne führt. Auf dem Regiestuhl saß einmal mehr Torsten C. Fischer, der zuletzt die Kölner Tatort-Folgen Vier Jahre, Abbruchkante und Diesmal ist es anders inszenierte. In einer Episodenhauptrolle ist Hannah Schiller zu sehen, die Fans der Krimireihe aus dem starken Dresdner Tatort Parasomnia kennen. Bemerkenswert an diesem Tatort ist besonders sein Setting: Im 94. Fall für Ballauf und Schenk bilden die Interims-Spielstätten der Oper in Köln-Deutz die Kulisse für die Ermittlungen. Mitten in den Proben für die Premiere von Joseph Haydns „Die Schöpfung“, die in der neuen Spielzeit aufgeführt werden soll, wird die Rüstmeisterin der Produktion erschossen aufgefunden. Dieser Tatort dürfte ebenfalls noch im Jahr 2025 seine TV-Premiere feiern.

Auch der 95. Tatort mit Ballauf und Schenk befindet sich bereits in Produktion: Er trägt den Arbeitstitel Alles Anders. Die erste Klappe fiel im Dezember 2024 unter Regie von Isabell Suba, die bis dato noch nicht für die Krimireihe aktiv war. Das Drehbuch stammt vom Autorenduo Arne Nolting und Jan Martin Scharf, das zuletzt auch die Geschichten zu den sehenswerten Kölner Tatort-Folgen Pyramide und Spur des Blutes beisteuerte. Ballauf und Schenk ermitteln in Alles Anders hinter den Kulissen einer seit Generationen beliebten Kindersendung: Das Programm genießt beim Nachwuchs Kultstatus, bis der Kameramann der Fernsehshow ermordet im Kofferraum seines ausgebrannten Autos gefunden wird. In der Episodenrolle als TV-Moderator ist der Schauspieler und Verwandlungskünstler Max Giermann zu sehen. Der Tatort soll im Jahr 2026 ausgestrahlt werden, einen genauen Termin hat der WDR noch nicht kommuniziert.

Last but not least laufen auch schon die Vorplanungen für den 96. Tatort mit den Kölner Urgesteinen: Er soll im Zeitraum Februar bis April 2024 in der Domstadt gedreht werden. Nähere Details zur Besetzung vor und hinter der Kamera sowie zum Inhalt und Arbeistitel sind allerdings noch nicht bekannt. Sofern sich bei der Produktion keine Verzögerungen ergeben, ist mit diesem Tatort ebenfalls im Jahr 2026 zu rechnen.

Die nächsten TV-Termine für den Kölner Tatort:

Colonius
voraussichtlich im Jahr 2025

Die Schöpfung
voraussichtlich im Jahr 2025

Alles Anders
im Jahr 2026

N.N.
im Jahr 2026

Über den Kölner Tatort

Der Tatort aus Köln zählt mit seinen altgedienten Hauptkommissaren Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär) zu den beliebtesten Ausgaben der Krimireihe – und das lässt sich auch an den Einschaltquoten ablesen. Ballauf und Schenk, die die zweitmeisten Tatort-Einsätze nach den Münchner Kollegen Ivo Batic (Miroslav Nemec) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) in ihrer Vita stehen haben und im Jahr 2022 ihr 25-jähriges Dienstjubiläum feierten, knacken häufig sogar die 10-Millionen-Zuschauer-Marke. Das gelingt nur den wenigsten Tatort-Teams.

Ihr erster gemeinsamer Tatort Willkommen in Köln datiert bereits von 1997. Aus heutiger Sicht besonders interessant: Familienvater Schenk ist in diesem Tatort noch Oberkommissar und muss sich gegenüber seinem neuen Vorgesetzten – dem Junggesellen und leitenden Hauptkommissar Ballauf – zurückhalten, was schnell für schlechte Stimmung sorgt, da sich Schenk selbst Hoffnungen auf den Posten gemacht hatte. Ballauf hingegen ermittelte in den Jahren zuvor bereits achtmal im Düsseldorfer Tatort als Hauptmeister an der Seite von Kommissar Bernd Flemming (Martin Lüttge) und kehrt in dieser Folge aus den USA nach Deutschland zurück.

Während auf der Position der ab dem zweiten Tatort Bombenstimmung von 1997 auch gleichrangig gestellten Kriminalisten bis heute Konstanz herrscht, wurde auf der Assistenzposition im Kölner Tatort in den vergangenen Jahrzehnten munter durchgewechselt. In ihren Anfangsjahren wurden Ballauf und Schenk vierzehn Mal von der emsigen Lissy Pütz (Anna Loos) unterstützt, die in Fette Hunde von 2012 noch einmalig für einen Gastauftritt als Sängerin in den Kölner Tatort zurückkehrte.

Zu diesem Zeitpunkt war ihre Nachfolgerin längst in Amt und Würden: Assistentin Franziska Lüttgenjohann (Tessa Mittelstaedt), die erstmalig in der Folge Die Frau im Zug aus dem Jahr 2000 auftrat, prägte den Kölner Tatort mehr als ein Jahrzehnt und feierte 2013 im Tatort Franziska, der aufgrund seiner drastischen Gewaltdarstellungen erst nach 22 Uhr in der ARD ausgestrahlt werden durfte, einen spektakulären Abgang. Mittelstaedt hatte über die Jahre ein wenig die Lust an der ewigen Nebenrolle verloren, die ihr wenig Raum zur schauspielerischen Entfaltung bot.

In den Jahren danach folgte ein munteres Kommen und Gehen: Nach einer Art „Casting“, bei dem sich mehrere Assistenten für jeweils eine Folge im Präsidium ausprobieren durften, setzte sich der homosexuelle Tobias Reisser (Patrick Abozen, erster Auftritt in Der Fall Reinhardt von 2014) gegen seine Konkurrentin Miriam Häslich (Lucie Heinze, zu sehen in Ohnmacht) und die nachnamenlose Aushilfsassistentin Gabi (Kathrin Angerer, zu sehen in Wahre Liebe) durch. Er blieb aber nur bis zum ungewohnt schwachen Kölner Tatort Bausünden von 2018. 

Im selben Jahr trat der gemütliche Norbert Jütte (Roland Riebeling), der vorher für die „Sitte“ tätig war und seine Vorgesetzten mit seiner gemächlichen Gangart regelmäßig zur Verzweiflung bringt, im Tatort Mitgehangen seinen Dienst in der Domstadt an. Er zählt bis heute zum Team – ebenso wie die Kriminaltechnikerin Natalie Förster (Tinka Fürst, Debüt 2021 in Der Tod der Anderen) und Rechtsmediziner Dr. Roth (Joe Bausch), der sogar schon seit 1998 dabei ist (erster Auftritt in Manila).