Felix Murot (Ulrich Tukur) und seine Kollegin Magda Wächter (Barbara Philipp) bekommen es diesmal nämlich mit zwei Trickdiebinnen zu tun – und die legen nicht nur wohlhabende Männer aufs Kreuz, sondern sogar den LKA-Kommissar höchstpersönlich. Murot macht nach einem Vortrag an der Hotelbar eine weibliche Bekanntschaft und führt sie zum Essen aus – bemerkt in angetrunkenem Zustand allerdings nicht, dass ihm die attraktive Perückenträgerin K.O.-Tropfen in den Bordeaux kippt. Am nächsten Morgen wacht er groggy und ohne Brieftasche in seinem Hotelzimmer auf.
Der Zufall und Drehbuchautor Lars Hubrich, der zuletzt die Geschichten zum schrägen Frankfurter Tatort Falscher Hase und zum brillanten Freiburger Mindfuck Damian schrieb, wollen es, dass in eben diesem Hotel am nächsten Morgen nicht nur der ausgeknockte Murot, sondern auch eine Leiche liegt. Martin Landrot (Dirk Martens, Liebeswut), der einen Laptop mit Infos über seinen Arbeitgeber bei sich trug, wurde wenige Zimmer weiter mit einem Handtuch erstickt. Bereits im vorherigen Tatort – dem starken Stuttgarter Fahrerfluchtsdrama Der Mörder in mir – machten die Filmemacher aus dem Täter kein Geheimnis. So ist es auch hier.
Im elften Fadenkreuzkrimi mit Felix Murot werden wir einleitend Zeuge dessen, wie Landrots Kollege Xavier (Thomas Schmauser, Angriff auf Wache 08) das Opfer in seinem Jähzorn ins Jenseits befördert, weil der sich das wichtige Notebook hat klauen lassen. Der angeschlagene Murot und die genervte Wächter haben nach der Tatort-Begehung aber erstmal andere Sorgen: Der LKA-Ermittler muss körperlich wiederhergestellt werden und landet bei Wächters indischem Hausarzt (Mohammad-Ali Behboudi, Sturm). Der redet Murot in Sachen Tumorvorsorge ins Gewissen und liefert auch die Erklärung für den Krimititel.
ARZT:
Schlechtes Karma entsteht durch den Eingriff ins Leben eines Anderen.
MUROT:
Gutes Karma, schlechtes Karma – das mag ja da, wo Sie herkommen, wunderbar funktionieren.
ARZT:
Das Gesetz des Karma funktioniert überall.
Murot und das Gesetz des Karma, der beim Festival des deutschen Films 2022 seine Vorpremiere auf der Ludwigshafener Parkinsel feierte, ist eine der schwächeren Tatort-Folgen aus Wiesbaden – aber noch lange kein schwacher Tatort. Der Cast ist erneut stark und die Story originell, oft überraschend und skurril, stellenweise aberwitzig. Die ganz große Klasse, das absolut Außergewöhnliche, mit dem der Hessische Rundfunk in den letzten Jahren regelmäßig das Publikum spaltete, lässt sie diesmal jedoch vermissen. An grandiose Beiträge wie das von vielen Zuschauern verkannte Meta-Experiment Wer bin ich? oder den köstlichen Zeitschleifenspaß Murot und das Murmeltier reicht sie nicht heran. Denn so trickreich und verblüffend wie die zwei Diebinnen gestaltet sich das Drehbuch nur selten.
Nach dem fiebrigen Auftakt im Hotel stürzt der Film zudem in ein Spannungsloch: Verkaterte Ermittler sind in der Krimireihe nichts Neues (vgl. zuletzt Die Guten und die Bösen oder Rhythm and Love), und da nicht nur der Täter, sondern auch die kriminellen Frauen von Beginn an bekannt sind, plätschert der Film eine ganze Weile unspektakulär vor sich hin. An Fahrt gewinnt der melancholisch angehauchte, von Regisseur Matthias X. Oberg souverän inszenierte Tatort erst mit dem Fokus auf die Machenschaften der frechen Diebin Eva (Anna Unterberger) und ihrer namenlosen Mitstreiterin (Marina Mitterhofer, spielte die Mörderin von Martina Bönisch im Dortmunder Tatort Liebe mich!).
Hier orientieren sich die Filmemacher stark am Fall Wirecard – der arrogante „Delphi Invest“-Boss Malte Schöller (Philipp Hochmair, Wo ist nur mein Schatz geblieben?) ist allerdings kaum mehr als ein stereotypes Tatort-Pendant zu Jan Marsalek oder Markus Braun und erhält als Figur wenig Profil. Durch Evas lebensgefährlichen Erpressungsversuch darf sich stattdessen Thomas Schmauser als Handlanger seines wenig zimperlichen Chefs in den Vordergrund spielen – und macht seine Sache unheimlich gut. In Erinnerung bleibt vor allem eine Szene mit einer Bärenfalle, die schon beim Hinsehen fürchterlich weh tut.
Dass Murot und das Gesetz des Karma ähnlich wie der Vorgänger Murot und das Prinzip Hoffnung schwer in Fahrt kommt, liegt ansonsten vor allem daran, dass die Filmemacher einen anderen Schwerpunkt setzen als im Tatort üblich: Ob die Diebinnen geschnappt werden und Xavier für den Mord büßt, ist am Ende fast zweitrangig. Viel relevanter, aber nicht unbedingt aufregender scheint die ausführlich thematisierte, mögliche Vaterschaft von Felix Murot zu sein, dessen Sohn im Tatort-Meisterwerk Im Schmerz geboren starb und der womöglich eine Tochter hat, von der er nichts wusste. Ob er wirklich der Erzeuger ist, bleibt bis zum Vaterschaftstest offen – Hauptdarsteller Ulrich Tukur hat dazu allerdings eine klare Meinung (wir erläutern sie hier: → Hat Felix Murot eine Tochter?).
Hab ihn mir über zwei Abende angesehen, weil ich nach dem ersten schon einschlief. Das war schwere Kost – aber nicht wegen des Anspruchs, sondern weil einfach rein gar nichts passierte über 90 Minuten. Erschreckend öde Geschichte. Murot, warum tust Du Dir das an?
Nachdem ich nun fast ein halbes Jahr auf die albernen neuen Tatorte verzichtete, habe ichs jetzt mal wieder probiert. Schon nach 20 Minuten habe ich den Blödsinn wieder abgeschaltet und das wars dann für mich dieses Jahr. Verzichte gerne auf diese lächerlichen Produkte der Filmschaffenden.
Ulrich Tukur ist einer meiner Lieblingsschauspieler – diese Murot-Rolle ist unter seinem Niveau, finde ich. Schade. Der Tatort war lächerlich – reine Zeitverschwendung.
Alles irgendwie schon mal da gewesen. Könnte als vielleicht als Satire durchgehen, aber nicht als Tatort-Film. Aber das ist ja schon ein längerfristiges Phänomen. Die Deutschen können einfach keinen Krimi.
Nach über guter Vorab Kritik habe ich mir den Tukur noch mal angetan, wurde aber bitter enttäuscht, weiß wirklich nicht was daran spannend war, jede folge z b von Blacklist oder breaking Bad ist weit aus spannender und unterhaltsamer , nie wieder Tukur Tatort, und zur guten vorab kritik haben die den film überhaupt gesehen
Tatort mit Tukur ,Wollte ich eigentlich nicht ansehen weil die eh langweilig und unverständlich sind , aber da dieser wieder mal hochgelobt war habe ich das doch getan, aber die Enttäuschung war groß, null Spannung, und witzig war der auch nicht, die Filmkritiker sehen wohl keine anderen Filme sonst würde der nicht vorab so super bewertet, jede folge von Blacklist oder strenger Things ist da spannender, also Tatort mit Ulrich Tukur nie wieder
Nicht gerade der Gassenhauer dieser heutige Tatort und Ulrich Tukur habe ich schon pointierter erlebt, aber um Welten besser als diese unsäglichen Züricher-Tatorte.
Wie war der Tatort? – Mies, uninspiriert und eines Ausnahmeschauspielers wie Ulrich Tukur nicht würdig.
Der Tatort "Murot und das Gesetz des Karma" wartet zwar mit einem mitreißenden Intro auf, doch anschließend verstricken sich die Filmemacher in einer Vielzahl von Handlungssträngen, die leider einfach nicht zu einer Einheit verschmelzen und völlig spannungsarm vor sich hinplätschern.
Die Polizeiermittlungen sind dadurch für den Zuschauer ziemlich belanglos, dass der Täter von Anfang an bekannt ist – ein Kniff, der in den allerbesten Tatort-Folgen angewandt wurde (man denke nur an Arangos Meisterwerke wie "Borowski und der Engel" oder "Borowski und das Glück der Anderen"), stellt sich hier als Fehlentscheidung heraus. Es ist nicht hilfreich, dass die Hintergründe ebenfalls schnell ans Licht kommen, was nicht zuletzt an der erstaunlich dünnen Geschichte liegt.
Zudem leidet das verkorkste Drehbuch unter erheblichen logischen Schwächen: Es ist beispielsweise vollkommen absurd, dass ein skrupelloser Verbrecher wie Schöller (ein Klischee auf zwei Beinen) nur einen Vollidioten auf so wichtige Missionen schickt, bei denen immerhin die Geheimhaltung seiner Machenschaften auf dem Spiel steht.
Auch das Spiel der gewitzten Betrügerinnen ist anfangs zwar amüsant, verliert jedoch aufgrund der Wiederholung billiger Tricks schnell ihren Reiz.
Die Auflösung ist ebenfalls eine Riesen-Enttäuschung, weil die Ermittlungen im Endeffekt doch nichts zur Auflösung des Falls beitragen haben. Viel eher hat er sich doch von selbst gelöst, was vor allem der unendlichen Dummheit des Handlangers geschuldet ist.
Es hakt aber auch an den Kommissaren, vor allem an Murot: Der ist nämlich viel mehr an seiner uralten Liebesgeschichte als an der Auflösung des Falles interessiert. Sein Kopfzerbrechen über die verlorene Liebe und die potenzielle Tochter gestaltet sich unglaublich langweilig und bricht dem eh schon nicht grandiosen Tatort vollends das Genick.
Dass das alles auch noch mit einer Philosophiestunde (oder müsste man nicht viel eher von einer Philosophieminute reden – viel mehr war das ja nicht!) seitens eines Klischee-Inders untermauert wird, macht das auch nicht besser. Für eine tiefsinnige Philosophieeinlage war dieser Exkurs in die fernöstliche Philosophie zu kurz – aber doch zu lang um nicht weiter (negativ) aufzufallen.
Nicht nur die Protagonisten ergeben kein rundes Bild, sondern selbst kleinste Nebenfiguren wirken wie Fremdkörper in einem misslungenen Krimi: Neben dem inidischen Arzt, der vor Stereotypen nur so strotzt, sei der Bauchredner erwähnt. Dieser sorgt zwar für angemessen komische Momente, kommt jedoch unterm Strich viel zu kurz, als dass er einer Einführung wert gewesen wäre.
Kurz gesagt: Die Filmemacher machen wirklich fast alles falsch, was man falschmachen kann – schwaches Drehbuch, dünner Plot, zu viel irrelevanter Privatkram, überzeichnete und stereotype Charaktere. Zum Glück gibt es mit dem mitreißend und innovativ erzählten Anfang und einigen zugegebenermaßen ziemlich unterhaltsamen Patzern des Handlangers wenigstens ein Paar Lichtblicke. Noch schwach: 3/10 Punkte. Und damit der wahrscheinlich schlechteste Murot-Tatort aller Zeiten.
Eine Frage bleibt noch: Wo kommt bloß das ganze Lob im Feuilleton her? 6/10 finde ich schon etwas hoch gegriffen. Der Spiegel vergab aber sogar 9/10 Punkte!! Das erschließt sich mir nun wirklich nicht.
DER Laptop, nicht DAS Laptop!!!
so viel Rechtschreibung muss sein! echt richtig übler Tatort! die ganze Geschichte bei den Haaren herangezogen und kein richtiger roter Faden erkennbar! und was sollte das mit dem Ehepaar mit vermeintlichen russischem Einschlags??? einfach nur Quatsch mit Soße
„Der“ oder „das“ richtet sich nach dem Geschlecht, welches das durch ein Fremdwort ersetzte Wort hätte. „Der Klappcomputer“ oder „das Klappgerät“. Usw. Also beides korrekt.
Dagegen müsste es bei Ihnen heißen: „Ehepaar mit vermeintlich russischem Einschlag“ oder „Ehepaar vermeintlich russischen Einschlags“. Das war wohl ein Eigentor.
Absoluter Schwachsinn..Leider gibt es keine guten Tatorte mehr…Jede Woche aufs neue der gleiche Schrott..Echt Schade das hier jede Woche Millionen an Gebühren verbrannt werden. Aber die öffentlich rechtlichen verschleudern ja eh gern die Kohle der Gebührenzahler.Gut das es Netflix gibt
Gut insceniert, besonders das Intro.
Gute bis sehr guter Cast, der allerdings allzuoft im Klischee versenkt wurde.
Der Plot: schwach-opportunistisch; Logik-Bashing (Laptop).
Für einen Murot eine Enttäuschung.
An diesem Tatort hatte ich viel Freude; besonders durch das lustvolle Spiel von Thomas Schmauser und Jan Georg Schütte! Merkwürdigkeiten wie der Abstellort von Murots Tasche, ein gut ausgestatteter Bauchredner mit Stereo-Lache, ein anfangs völlig depperter Scrabble-Berater Murot an der Bar, die aktive Bärenfalle erst vor und dann plötzlich im Hühnerstall – alles unwichtig, denn: der Film hat mich fröhlich unterhalten! Auch wenn "Im Schmerz geboren" eine andere Liga war..
Stimme dem voll zu. Schrott! Ohne Ende!Stinke langweilig und ohne für mich erkennbare spannende Zusammenhänge! Für so einen Mist zahle ich Zwangsgebüren. Ich erinnere mich eh nicht mehr daran, wann ich in den ergangenen 2 Jahren einen guten Tatort gesehen habe. Ich fühle mich als Zuschauerin verars…
Hätte man diese Episode an einem Wochentag unter einem anderen Titel als Tatort gezeigt, hätten sie vielleicht 10 Tausend Zuschauern bis zum Ende geschaut. Positivum: diesmal kein demonstratives Kettenrauchen, wie vorher in Zürich und Stuttgart.
Trotz streckenweise stimmiger Inszenierung und überzeugendem Cast in den Gastrollen erschreckend spannungslos und gleichzeitig nicht emotional ergreifend. Kein Krimi, keine wirkliche Entwicklungsepisode, letztlich gar verstörend gleichgültige (Nicht-)Auflösung – sorry, Tatort, aber das war leider ein gewaltiger Griff daneben auf vielen Ebenen. Schade, mag die Murot-Tatorte sonst sehr gerne!
Die Messlatte für den Tatort aus Wiesbaden ist auf Grund starker Beiträge in der Vergangenheit sehr hoch. Leider kann dieser Tatort an keiner Stelle überzeugen. Die potenzielle Vaterschaft ist eine grauenhafte Kopie aus „Im Schmerz geboren“, was auch im hochgelobten Klassiker mein einziger Kritikpunkt ist. Ohne Frage ist die Charakterzeichnung von Felix Murot gelungen, doch potenzielle Vaterschaften runden m.E. das Bild nicht ab und führen zu einem Stereotyp. Der Trend geht eindeutig nach unten für Ulrich Tukur, dem besten Schauspieler unter den Tatortkommissaren. Schade.
Was war das denn? Ein Film aus lauter halbgaren Geschichten zusammengeschustert und keine davon zu Ende erzählt?! Sollte das ein Krimi sein oder doch eher die Geschichte über einen alten Mann, der sich plötzlich völlig romantisch verklärt seiner längst vergangenen Jugendliebe erinnert? Und das alles verpufft wie ein laaaangatmiger Furz im Wind! Also bitte! Murot, geh in Rente!
Leider muss ich zustimmen! Obwohl Tukur einer meiner Lieblingsschauspieler ist, finde ich diesen Tatort lächerlich und seine Rolle als Kommissar Murot weit unter seinem Niveau. Sehr bedauerlich – reine Zeitverschwendung.
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