Bild: WDR/Bavaria Fiction GmbH/Martin Valentin Menke

Wann kommt der nächste Tatort aus Köln?

Hier erfährst du, wann die ARD den nächsten Kölner Tatort mit Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär) sendet – und welche Folgen bereits gedreht wurden.


Der letzte Kölner Tatort hieß Diesmal ist es anders und wurde am 28. April 2024 ausgestrahlt. Die Hauptkommissare Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär) suchen darin den Mörder eines Mannes, der in der Vergangenheit von Prominenten gewühlt und diese mit seinem Wissen erpresst hat.

Uns hat das Krimi-Liebesdrama, in dem Ballaufs neue Flamme unter Mordverdacht gerät, trotz einiger abgegriffener Drehbuchmanöver überzeugt: Unser Kritiker gab solide 6 von 10 Punkten. Bei großen Teilen des Publikums kam der Film sogar noch etwas besser an, zudem war die Einschaltquote mit über 9,2 Millionen Zuschauern in Deutschland ganz hervorragend.

Wie geht es nun in Köln weiter?

Das Autorenduo Eva und Volker A. Zahn hat den nächsten Kölner Tatort konzipiert, der den Arbeitstitel Siebte Etage (zuvor: Die 9. Etage) trägt. Die erste Klappe fiel im September 2023. Die „Zahns“ schrieben zuletzt auch zwei andere Folgen mit Ballauf und Schenk; Abbruchkante und Hubertys Rache. Regie bei Siebte Etage führte Hüseyin Tabak, der 2020 auch Borowski und der Fluch der weißen Möwe inszenierte, zu dem Eva und Volker A. Zahn ebenfalls das Drehbuch schrieben. Ballauf und Schenk ermitteln in Siebte Etage im Rotlichtmilieu: Ein junger Mann ist im – genau – siebten Stock eines Eros-Centers aus dem Fenster gestürzt und verstorben. Auf der Etage gibt es neben vielen Zimmern, die von Frauen angemietet werden, auch einen Friseursalon und ein Nagelstudio. Dieser Kölner Tatort soll laut WDR noch in diesem Jahr seine TV-Premiere feiern – es dürfte auf einen Termin im Herbst 2024 hinauslaufen. 

Zudem befindet sich seit November 2023 ein Kölner Tatort in Produktion, der unter dem Arbeitstitel Restschuld geführt wird: Das Drehbuch stammt von Karlotta Ehrenberg, die zuletzt die Geschichte zum vielgelobten Lena-Odenthal-Tatort Marlon schrieb. Regie führte Claudia Garde, die schon elf Mal für die Krimireihe aktiv war, zuletzt beim starken Kieler Tatort Borowski und die Rückkehr des stillen Gastes. In diesem Film müssen Ballauf und Schenk das Verschwinden eines smarten Inkasso-Managers aufklären, der überfallen wurde und von dem bis auf einen großen Blutfleck jede Spur fehlt. Ins Visier der Kommissare geraten Schuldner, bei denen der Außendienstmitarbeiter versucht hatte, Geld einzutreiben. Rechtsmediziner Dr. Roth (Joe Bausch) fehlt in diesem Krimi, was dem Drehbuch (und der fehlenden Leiche) geschuldet sein dürfte. Der Film wird wohl im Jahr 2025 ins Fernsehen und in die Mediathek kommen, der WDR hat keinen Termin kommuniziert.

Im April 2024 starteten darüber hinaus unter Regie von Charlotte Rolfes, die bereits Pyramide  inszenierte, die Dreharbeiten zu einem weiteren Kölner Tatort von Eva und Volker A. Zahn: Er trägt den Arbeitstitel Colonius (zuvor: Der Turm, den trug aber bereits ein enttäuschender Frankfurter Tatort von 2018). Ballauf und Schenk ermitteln in ihrem 93. Fall nach dem Mord an einem ehemaligen Fotografen, der in den 90er Jahren in der damals noch jungen Technoszene aktiv war. Eine Spur führt die Kommissare zu seinen alten Weggefährten. Wichtige Szenen für den Film entstanden – der Titel deutet es bereits an – im Kölner Fernmeldeturm Colonius, in dem damals tatsächlich Technoparties veranstaltet wurden. Mit diesem Tatort ist laut WDR ebenfalls im Jahr 2025 im TV und in der Mediathek zu rechnen.

Ende August 2024 startet dann der Dreh zu einem weiteren Tatort aus der Domstadt, der den Arbeitstitel Die Schöpfung trägt: Regie führt einmal mehr Torsten C. Fischer, der zuletzt auch die Kölner Tatort-Folgen Vier Jahre, Abbruchkante und Diesmal ist es anders inszenierte. In einer Episodenhauptrolle ist Hannah Schiller zu sehen, die Fans der Krimireihe unter anderem aus dem starken Dresdner Tatort Parasomnia kennen. Weitere Details zur Handlung sowie zur Besetzung vor und hinter der Kamera sind noch nicht bekannt. Dieser Film dürfte ebenfalls im Jahr 2025 seine TV-Premiere feiern.

Last but not least befindet sich noch ein Kölner Tatort in Vorbereitung, bei dem dieselben Filmemacher am Ruder sitzen wie bei Diesmal ist es anders oder bei Vier Jahre: Wolfgang Stauch arbeitet seit einigen Monaten an einem Drehbuch mit dem Arbeitstitel Der Eiserne, für die Regie ist ebenfalls Torsten C. Fischer vorgesehen. Wann die Dreharbeiten starten, ist bisher nicht bekannt – dementsprechend dürfte dieser Tatort frühestens im Jahr 2026 ins Fernsehen kommen. Möglich ist auch, dass es sich bei diesem Tatort um Die Schöpfung (s.o.) handelt und lediglich der Arbeitstitel geändert wurde.

Die nächsten TV-Termine für den Kölner Tatort:

Siebte Etage
voraussichtlich Herbst 2024

Restschuld
voraussichtlich im Jahr 2025

Colonius
voraussichtlich im Jahr 2025

Die Schöpfung
voraussichtlich im Jahr 2025

Der Eiserne
frühestens im Jahr 2026

Über den Kölner Tatort

Der Tatort aus Köln zählt mit seinen altgedienten Hauptkommissaren Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär) zu den beliebtesten Ausgaben der Krimireihe – und das lässt sich auch an den Einschaltquoten ablesen. Ballauf und Schenk, die die zweitmeisten Tatort-Einsätze nach den Münchner Kollegen Ivo Batic (Miroslav Nemec) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) in ihrer Vita stehen haben und im Jahr 2022 ihr 25-jähriges Dienstjubiläum feierten, knacken häufig sogar die 10-Millionen-Zuschauer-Marke. Das gelingt nur den wenigsten Tatort-Teams.

Ihr erster gemeinsamer Tatort Willkommen in Köln datiert bereits von 1997. Aus heutiger Sicht besonders interessant: Familienvater Schenk ist in diesem Tatort noch Oberkommissar und muss sich gegenüber seinem neuen Vorgesetzten – dem Junggesellen und leitenden Hauptkommissar Ballauf – zurückhalten, was schnell für schlechte Stimmung sorgt, da sich Schenk selbst Hoffnungen auf den Posten gemacht hatte. Ballauf hingegen ermittelte in den Jahren zuvor bereits achtmal im Düsseldorfer Tatort als Hauptmeister an der Seite von Kommissar Bernd Flemming (Martin Lüttge) und kehrt in dieser Folge aus den USA nach Deutschland zurück.

Während auf der Position der ab dem zweiten Tatort Bombenstimmung von 1997 auch gleichrangig gestellten Kriminalisten bis heute Konstanz herrscht, wurde auf der Assistenzposition im Kölner Tatort in den vergangenen Jahrzehnten munter durchgewechselt. In ihren Anfangsjahren wurden Ballauf und Schenk vierzehn Mal von der emsigen Lissy Pütz (Anna Loos) unterstützt, die in Fette Hunde von 2012 noch einmalig für einen Gastauftritt als Sängerin in den Kölner Tatort zurückkehrte.

Zu diesem Zeitpunkt war ihre Nachfolgerin längst in Amt und Würden: Assistentin Franziska Lüttgenjohann (Tessa Mittelstaedt), die erstmalig in der Folge Die Frau im Zug aus dem Jahr 2000 auftrat, prägte den Kölner Tatort mehr als ein Jahrzehnt und feierte 2013 im Tatort Franziska, der aufgrund seiner drastischen Gewaltdarstellungen erst nach 22 Uhr in der ARD ausgestrahlt werden durfte, einen spektakulären Abgang. Mittelstaedt hatte über die Jahre ein wenig die Lust an der ewigen Nebenrolle verloren, die ihr wenig Raum zur schauspielerischen Entfaltung bot.

In den Jahren danach folgte ein munteres Kommen und Gehen: Nach einer Art „Casting“, bei dem sich mehrere Assistenten für jeweils eine Folge im Präsidium ausprobieren durften, setzte sich der homosexuelle Tobias Reisser (Patrick Abozen, erster Auftritt in Der Fall Reinhardt von 2014) gegen seine Konkurrentin Miriam Häslich (Lucie Heinze, zu sehen in Ohnmacht) und die nachnamenlose Aushilfsassistentin Gabi (Kathrin Angerer, zu sehen in Wahre Liebe) durch. Er blieb aber nur bis zum ungewohnt schwachen Kölner Tatort Bausünden von 2018. 

Im selben Jahr trat der gemütliche Norbert Jütte (Roland Riebeling), der vorher für die „Sitte“ tätig war und seine Vorgesetzten mit seiner gemächlichen Gangart regelmäßig zur Verzweiflung bringt, im Tatort Mitgehangen seinen Dienst in der Domstadt an. Er zählt bis heute zum Team – ebenso wie die Kriminaltechnikerin Natalie Förster (Tinka Fürst, Debüt 2021 in Der Tod der Anderen) und Rechtsmediziner Dr. Roth (Joe Bausch), der sogar schon seit 1998 dabei ist (erster Auftritt in Manila).